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Biathlon-Star Dmytro Pidruchnyi hat ein emotionales Comeback gefeiert. © AFP / MICHAL CIZEK

„Für meinen toten Freund“: Eine ergreifende Biathlon-Rückkehr

In dieser Woche steigt in Obertilliach (Osttirol) eine Etappe des IBU-Cups. Dabei ist es zu einem Comeback gekommen, das für Gänsehaut sorgt.

Es war ein Foto, das in der Biathlon-Welt und weit darüber hinaus für Entsetzen sorgte. Dmytro Pidruchnyi postete Anfang März 2022 auf seinen Social-Media-Accounts ein Bild, in dem er mit Soldatenmontur zu sehen ist. Wenige Tage vorher war der ukrainische Biathlet noch bei den Olympischen Spielen in Peking am Start gewesen, nun musste er in den Krieg ziehen, um sein Land vor dem russischen Terror zu beschützen. Eine Geschichte, die die Wirren dieses Kriegs auf tragische Weise aufzeigt.


„Am 24. Februar kehrten wir von den Olympischen Spielen zurück, einen Tag später kam die Einberufung der Nationalgarde“, erklärte Pidruchnyi dem ZDF. Für einige Monate war der Biathlet an der Kriegsfront, musste in der Stadt Ternopoil patrouillieren, ehe er im Sommer von der Regierung wieder freigestellt wurde. Sportler sollen sich nun wieder auf ihre Sportart konzentrieren.

Dmytro Pidruchnyi als Soldat im Ukraine-Krieg.


Auf die Biathlon-Bühne kehrte der Verfolgungsweltmeister von 2019 vorerst jedoch nicht zurück, denn eine Knieverletzung machte ihm zu schaffen. Am Donnerstag war es dann endlich wieder soweit: Pidruchnyi bestritt einen Wettkampf – und sorgte mit einem dritten Platz im Sprint von Obertilliach prompt für einen Glanzmoment.

Einen Freund im Krieg verloren

„Ich bin wirklich froh, dass ich wieder die Möglichkeit habe, Wettkämpfe zu bestreiten. Und ich bin überrascht, dass ich es gleich aufs Podest geschafft habe“, schrieb Pidruchnyi nach dem Rennen auf Social Media. Gleichzeitig teilte er mit seinen Fans aber auch eine tragische Geschichte. „Die letzten Wochen waren nicht einfach für mich. Nicht nur, weil ich für mein Comeback hart arbeiten musste, sondern auch, weil ich einen Freund im Krieg verloren habe. Wir haben in Vergangenheit so oft miteinander gesprochen, wir haben uns unterstützt, aber leider habe ich heute keine Nachricht von ihm bekommen.“
„Wir tun unser Bestes, damit unser Land gehört und nicht vergessen wird.“ Dmytro Pidruchnyi

Pidruchnyi weiter: „Dieser Podestplatz ist für dich, Eduard, einem Freund von mir, der vor ein paar Wochen gestorben ist, als er die Ukraine verteidigte. Gäbe es nicht Leute wie ihn, würden wir heute nicht die Ukraine in den internationalen Sportarenen repräsentieren können. Wir tun unser Bestes, damit unser Land gehört und nicht vergessen wird.“ Dmytro Pidruchnyi hat also nicht nur ein emotionales Comeback hingelegt, sondern mit seinen Worten auch etliche Fans berührt.

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