Paula Botet feierte einen sensationellen Sieg. © APA/afp / TOBIAS SCHWARZ
Ein Biathlon-Rennen, das für hitzige Diskussionen sorgt
Das Biathlonjahr 2025 wurde am Donnerstag mit einem Damen-Sprint eröffnet. Bei widrigen Bedingungen gab es einen Überraschungssieg, aber auch einige Diskussionen.
09. Januar 2025
Von: det
Die Biathlon-Etappe in Oberhof, sie ist und bleibt unberechenbar. Im Auftaktrennen am Donnerstag fanden die weltbesten Biathletinnen widrigste Bedingungen vor, immerhin sorgte der Regen für eine völlig aufgeweichte Loipe. Am Ende gelang einer Französin die Sensation: Paula Botet, die eigentlich im IBU-Cup zu Hause ist und im Weltcup bislang nie besser als 21. war, lief völlig überraschend zu ihrem ersten Sieg. Auch die weiteren Podestfahrerinnen sorgten für Staunen: Zweite wurde die Norwegerin Maren Kirkeeide, Dritte die Bulgarin Milena Todorova.
Was diese drei Athletinnen vereint? Erstens: Keine von ihnen war vorher schon einmal auf das Weltcup-Stockerl gestiegen. Zweitens: Sie alle hatten relativ niedrige Startnummern (37, 36, 2). Sie durften also auf einer „frischeren“ Loipe laufen, während bei der Top-Gruppe, die erst gegen Ende des Wettkampfs startete, die Bedingungen immer schwieriger wurden.
Das Podest, von links Kirkeeide, Botet und Todorova. © APA/afp / TOBIAS SCHWARZ
Deshalb gab es nach dem Wettkampf Kritik. Grund dafür ist eine Regeländerung zu Saisonbeginn. Um die Rennen vor allem für die Millionen TV-Zuschauer länger spannend zu halten, dürfen die Besten im Weltcup seit wenigen Wochen erst in der dritten Startgruppe auf die Strecke gehen. So soll erreicht werden, dass das Ergebnis an der Spitze nicht zu schnell feststeht. Zuvor durften die Besten immer gleich zu Beginn ran, was bei schlechten Bedingungen wie in Oberhof ein Vorteil ist. Durch den Regen weichte die Loipe nun weiter auf, das Laufen wurde immer schwerer.
Wierer am Schießstand stark, in der Loipe mit Problemen
„Ich muss ehrlicherweise sagen, ich verstehe es nicht von der IBU. Wenn man weiß, dass es regnet wie Hölle und es tiefer und tiefer wird, wieso man dann nicht die Startgruppe verschiebt. Sie haben gesagt, sie reagieren, wenn es sich anbietet, aber es wird halt wieder gar nicht reagiert“, so Franziska Preuß, die das Rennen auf Rang 28 beendete.Franziska Preuß war nach dem Rennen bedient. © ANSA / FILIP SINGER
Ebenfalls Schwierigkeiten hatte Dorothea Wierer, die einzige Südtirolerin am Start. Die Niederrasnerin zeigte sich am Schießstand zwar stark verbessert und setzte alle zehn Schüsse ins Schwarze, dafür kam sie in der tiefen Loipe nur schwer in Fahrt. Am Ende wurde Wierer 19., mit einem Rückstand von mehr als anderthalb Minuten. Beste Azzurra war Michela Carrara auf dem 16. Platz.
Am Freitag (ab 14.20 Uhr) steht in Oberhof der Herren-Sprint an, ehe die Damen am Samstag ab 12.30 Uhr mit der Verfolgung wieder im Einsatz sind.
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