
Selina Grotian fuhr überraschend den ersten Sieg ihrer Karriere ein. © APA/afp / KERSTIN JOENSSON
Ein Youngster triumphiert in wildem Massenstart
Der Weltcup im französischen Annecy-Le Grand Bornand hat den Zuschauern noch einmal einen richtigen Leckerbissen geboten. Im Massenstart der Damen nutzte ein Youngster die Gunst der Stunde und führte die deutschen Biathletinnen zu einem sensationellen Doppelsieg.
22. Dezember 2024
Von: nie
Regen, Schnee und Wind – schwieriger hätten die Bedingungen beim Massenstart der Damen über 12,5 Kilometer nicht sein können. Selina Grotian nahm die Herausforderung aber an und schwang sich am Sonntagnachmittag im französischen Annecy-Le Grand Bornand zu einer unerwarteten Heldin auf. Die 20-Jährige leistete sich am Schießstand nur einen einzigen Fehler und verwies ihre Landsfrau Franziska Preuß, die eine weiße Weste behalten hatte, bei ihrem Premierensieg auf den zweiten Platz (+12,7 Sekunden).
Die Slowakin Paulina Batovska Fialkova (3 Strafrunden/+35,3) komplettierte das Podium und verhinderte auf den letzten Metern eine französische Party. Jeanne Richard überquerte nämlich nur eine Zehntelsekunde nach Fialkova die Ziellinie. Vor dem letzten Schießen hatte die 22-Jährige noch geführt und nach dem Sieg gegriffen. So blieb ihr wie bereits in der Verfolgung (4.) das erste Weltcup-Podest ihrer Karriere verwehrt.
Jeanne Richard verpasste das Podest nur denkbar knapp. © APA/afp / OLIVIER CHASSIGNOLE
„Ich kann es nicht glauben, das ist so verrückt. Das geht einfach nicht in meinen Kopf“, erklärte Grotian im Anschluss an das Rennen im offiziellen Siegerinterview. Nach dem finalen Stehendanschlag habe der Youngster sogar darüber nachgedacht, dass der zweite Platz genügen würde. Doch dann war ihr Hunger auf den Premierensieg geweckt. Auf der Schlussrunde zog sie an Preuß vorbei und wurde anschließend von den Fans ins Ziel getragen. „Es ist verrückt. Die Fans sind unglaublich und so laut. Es macht viel Spaß, hier zu laufen.“
Auchentaller mischt vorne mit
Hannah Auchentaller präsentierte sich ebenso von einer starken Seite. Die Antholzerin lag nach der abschließenden Einlage am Schießstand auf einem sensationellen vierten Platz. Auf den letzten Kilometern wurde die bis dahin makellos gebliebene 23-Jährige aber noch von einigen Konkurrentinnen eingefangen. In der Endabrechnung landete sie auf dem 13. Platz (0/+1.24,2 Minuten).Hannah Auchentaller wurde heuer schon Neunte. © Teyssot / Pierre TEYSSOT
Damit war Auchentaller auch die beste Azzurra im Feld. Martina Trabucchi lief auf Rang 17 (0/+1.44,7), Samuela Comoloa (25./3/+2.31,9) und Dorothea Wierer (29./4/+2.48,4) mussten sich weiter hinten einreihen.
Im Gesamtweltcup hat Preuß ihren Vorsprung weiter ausgebaut. Mittlerweile hält die DSV-Athletin bei 565 Punkten, dahinter folgen Elvira Öberg (371) und Lou Jeanmonnot (352). Der Biathlon-Zirkus legt in den kommenden Wochen eine Pause ein. Zwischen 9. und 12. Jänner geht es mit dem Weltcup in Oberhof weiter.
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Hermann Zanier
Haben die 'Azzurre' schon das richtige Wachs erwischt?
22.12.2024 15:57


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