Favoriten & Co: Das Wichtigste zur Biathlon-WM

Von Mittwoch an werden in Oberhof insgesamt 160.000 Fans erwartet. An neun Wettkampftagen geht es um zwölf Titel. Wir kümmern uns vor vor dem Saison-Highlight der Skijäger in Thüringen um die wichtigsten Fragen.

Wohin geht es? Oberhof ist zum zweiten Mal Ausrichter der Weltmeisterschaft der Skijäger. 2004 hatte es Festspiele gegeben, Deutschland gewann sieben Medaillen, darunter die WM-Titel für Ricco Groß in der Verfolgung und die Männer-Staffel. Millionen-Summen wurden nun in die Modernisierung der Arena am Rennsteig gesteckt. Oberhof mit seinen gut 1500 Einwohnern ist auch ein wichtiger Trainingsstützpunkt für die deutschen Biathletinnen und Biathleten.

Wie ist die Schnee-Situation? Hervorragend. Hatte es vor wenigen Wochen noch gar keinen Naturschnee gegeben, ist nun dank perfekter Vorbereitung mit Kunst- und Naturschnee alles bereit. Bei winterlichen Temperaturen erwarten die WM-Stars beste Bedingungen. In der ersten Wettkampfwoche, die am Mittwoch (14.45 Uhr/ZDF und Eurosport) mit der Mixed-Staffel beginnt, soll es kalt und sonnig werden. Sollten die Temperaturen doch noch steigen und die Strecke schmelzen, liegen in den Depots mehr als ausreichende 35 000 Kubikmeter Kunstschnee bereit.

Wie lief die vergangene WM 2021 auf der Pokljuka für das italienische Team? Erstmals seit 9 Jahren blieb Italien bei einem Großereignis ohne Medaille.

Wer hat jetzt Medaillenchancen in der italienischen Mannschaft? Vor allem Dorothea Wierer und Lisa Vittozzi. Wierer wurde in ihrer Karriere bereits drei Mal Weltmeisterin, darunter zwei Mal bei der Heim-WM in Antholz (2020). Die Niederrasnerin weiß also, auf was es ankommt. Zudem gehört sie auch heuer zur Weltspitze, wie sie kürzlich mit einem Sprint-Sieg in Antholz demonstrierte.

Dorothea Wierer bringt viel Erfahrung mit nach Oberhof. © APA/afp / VINCENZO PINTO

Vittozzi ist heuer hingegen nach jahrelanger Flaute in die Weltspitze zurückgekehrt. Auch der Italienerin ist in den Einzelwettkämpfen eine Medaille sicherlich zuzutrauen. Zudem gibt es noch etwa die ganzen Staffel-Rennen, in denen Wierer und Vittozzi ebenfalls ihre Chancen haben. Bei den Herren ruhen die Hoffnungen vor allem Tommaso Giacomel. Wie die Form von Lukas Hofer ist, ist schwer zu beurteilen.

Wer sind die Favoriten? Johannes Thingnes Bø aus Norwegen muss in Oberhof erst geschlagen werden. Der 29-Jährige ist läuferisch eine Klasse für sich, trifft er gut, ist er nicht zu schlagen. Dazu kommen seine Teamkollegen Sturla Holm Laegreid, Vetle Sjastad Christiansen und Bruder Tarjei Bø – im Gesamtweltcup stehen fünf Norweger in den Top Acht. Auch die Franzosen um Doppel-Olympiasieger Quentin Fillon Maillet werden mitreden wollen.

Bei den Frauen werden ausgeglichenere Rennen erwartet. Gesamtweltcup-Spitzenreiterin Julia Simon aus Frankreich wird ebenso viel zugetraut wie den schwedischen Schwestern Elvira und Hanna Öberg, den Azzurre Wierer und Vittozzi oder der Norwegerin Marte Olsbu Røiseland.

Wie sieht das italienische Team aus? Die Hälfte des zehnköpfigen Aufgebots der Azzurri besteht aus Südtirolerin. Hier der WM-Kader Italiens: Damen: Dorothea Wierer (Niederrasen), Hannah Auchentaller, Rebecca Passler (beide Antholz), Samuela Comola, Lisa Vittozzi.

Herren: Tommaso Giacomel, Didier Bionaz, Elia Zeni, Patrick Braunhofer (Ridnaun), Lukas Hofer (Montal).

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