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Cheftrainer Alexander Inderst nimmt das nächste WM-Rennen in den Blick. © Pierre TEYSSOT

Italiens Neustart bei der Biathlon-WM

Alle Uhren auf Null drehen, so lautet die Vorgabe bei den besten vier Biathletinnen aus Italien vor dem WM-Sprint an diesem Freitag. Im azurblauen Quartett fehlt eine Südtirolerin.

Aus Nove Mesto na Morave

Von:
Alexander Foppa

Der WM-Auftakt am Mittwoch mit Platz 10 in der Mixed-Staffel ging völlig daneben. Doch daran wollte am Donnerstag in Italiens Nationalmannschaft niemand mehr denken. Dorothea Wierer, Lisa Vittozzi und die weiteren Azzurre drehten ihre Trainingsrunden am ersten wettkampflosen Tag frei nach der Devise: Mund abputzen und weitermachen. „Zum Hadern bleibt keine Zeit. Wir müssen den Hebel umlegen“, bringt es der Ridnauntaler Alexander Inderst vor dem Sprintrennen der Damen (17.20 Uhr) auf den Punkt.


Italiens Cheftrainer bewertet den Auftritt von Wierer und Vittozzi in der Mixed-Staffel als „gut“, sieht jedoch noch viel Luft nach oben: „Ich bin mir sicher, dass da noch mehr geht. Wenn Lisa 2 Mal fehlerlos schießt kann sie vorne mitmischen. Auch Doro ist bei guter Tagesform eine Spitzenplatzierung zuzutrauen. Es geht auch darum, sich eine gute Ausgangslage für die Verfolgung zu schaffen.“

Passler muss zuschauen

Die größten Hoffnungen liegen auf Vittozzi (Startnummer 23), die sowohl im Gesamtweltcup, als auch in der Sprint-Wertung an Position 3 geführt wird. Sie wird den Kampf mit den Top-Favoritinnen Ingrid Landmark Tandrevold (Norwegen), Justine Braisaz-Bouchet (Frankreich) und Elvira Öberg (Schweden) aufnehmen. Vittozzis einziger Sieg in einem Weltcup-Sprint liegt allerdings bereits 5 Jahre zurück. Für die in diesem Winter von gesundheitlichen Problemen gebeutelte Wierer (Startnummer 16) geht es in erster Linie darum, wieder richtig in Tritt zu kommen und zur Weltspitze aufzuschließen.

Dorothea Wierer tüftelt an der Feinabstimmung. © Pierre TEYSSOT


Hinter den beiden Ausnahmeathletinnen kämpften bis zuletzt 3 junge Azzurre um 2 verbliebene Plätze. Am Ende hatte Rebecca Passler das Nachsehen. Michela Carrara war ob ihrer aufsteigenden Formkurve bereits als Favoritin in den Dreikampf gegangen, für Samuela Comola sprachen die jüngsten Trainingsleistungen. „Sie hat gute Ergebnisse eingefahren, wirkte die letzten Tage sehr spritzig“, erklärt Inderst. Passlers WM-Debüt ist damit aufgeschoben. Die 22-Jährige aus Antholz nutzte das Donnerstag-Training, um sich auf das Einzelrennen über 15 Kilometer am kommenden Dienstag vorzubereiten. Dort gilt sie – stand heute – als gesetzt.

Sorgenvoller Blick nach oben

Bis dahin dürfte Passlers Blick und auch jener von allen anderen WM-Teilnehmerinnen immer wieder in Richtung Himmel schweifen. Die Wetterprognosen sind nämlich alles andere als vielversprechend. Der Nieselregen, der seit Tagen über der Böhmisch-Mährische Höhe im Südosten Tschechiens niedergeht, dürfte auch am heutigen Renntag für widrige Bedingungen und tiefen Schnee sorgen. An den darauffolgenden Tagen soll es wechselhaft bleiben, Regen und Wind inklusive. Erst für die zweite WM-Woche ist eine Wetterbesserung in Sicht. Dann sollen sich auch die Temperaturen wieder in Richtung Null-Grad-Grenze bewegen. Nicht nur die Sportler, sondern die Serviceleute und die vielen Tausende Fans, die auch im heutigen WM-Sprint, für Gänsehaut-Atmosphäre sorgen werden, würden es dem Wettergott danken.


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