Karriereende im Biathlon, Neustart in der Welt der Babys

Was kommt nach der Karriere? Diese Frage stellen sich viele Athleten und Athletinnen, nicht selten ist sie auch mit einer gewissen Angst verbunden. Eine Biathletin hat nach dem Ende ihrer Laufbahn schnell einen neuen Beruf gefunden. Oder besser gesagt eine neue Berufung.

26. September 2023

Von: det

27 Jahre lang war Karolin Horchler im Biathlon-Sport aktiv. Im März 2022 folgte für die heute 34-Jährige jedoch das Karriereende. „Die Belastung war für meinen Körper einfach zu hoch. Er hat mir deutliche Zeichen gegeben“, sagt das deutsche Biathlon-Ass im Gespräch mit Biathlonworld. Damit ging eine beachtliche Karriere zu Ende, deren Höhepunkt sich in Antholz abspielte. Bei der Weltmeisterschaft 2020 holte Horchler mit der deutschen Frauen-Staffel die Silbermedaille.

Die Hessin gibt zu, dass sie nach der Karriere keinen richtigen Plan hatte. Die Erleuchtung kam im Schlaf. „Ich bin nachts aufgewacht und wusste plötzlich: Ich will Hebamme werden“, erklärt sie.

Zwischen Schulbank und Kreißsaal

Sechs Monate nach ihrem Karriereende startete Horchler also in das dreieinhalbjährige Studium, bei dem sie abwechselnd die Schulbank drückt und im Kreißsaal direkt arbeitet. „Als ich das erste Mal im Kreißsaal war und gemerkt habe, welche Energie dort herrscht, wusste ich, dass das meine Berufung ist. Die Geburt ist ein Wunder und Frauen dabei zu begleiten ein Geschenk.“

„Ich bin dabei, wenn ein Mensch auf die Welt kommt. Das ist das echte Leben.“ Karolin Horchler

Auf Social Media nimmt Horchler ihre Fans mit auf ihrer Reise in die Welt der Babys und erklärt immer wieder, welche neuen Sachen sie gerade lernt. Auch ihre Erfahrung aus der Zeit als Biathletin kann sie gut nutzen, denn den richtigen Umgang mit Stress und Belastung habe sie im Leistungssport gelernt. In ihrem neuen Beruf geht Karolin Horchler jedenfalls voll auf. „Mir gefällt, dass es in meinem Job sehr viel Menschlichkeit gibt. Ich bin dabei, wenn ein Mensch auf die Welt kommt. Das ist das echte Leben. Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen.“

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