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Linda Zingerle blickt positiv in die Zukunft. © Sportissimus

Von Vorbildern bis Olympia: Jetzt spricht Linda Zingerle

Linda Zingerle gilt seit jeher als großes Biathlon-Talent. In letzter Zeit lief es für die 21-Jährige aber nicht gerade nach Wunsch. SportNews hat sich mit Zingerle ausführlich über die vergangenen Monate und ihre Zukunftsaussichten unterhalten.

Aus dem Biathlon-Zentrum in Martell

Von:
David Lechthaler

Auch wenn Linda Zingerle im IBU-Cup (zweite Rennklasse hinter dem Weltcup) aktiv ist, ist sie den heimischen Biathlon-Fans natürlich ein Begriff: Die Tochter des ehemaligen Nationaltrainers Andreas Zingerle hat in den Jugend- und Juniorenkategorien für mächtig Furore gesorgt und bei Großereignissen zahlreiche Medaillen abgeräumt. Im Sommer 2022 geriet ihr Durchbruch dann erstmals ins Stottern, als sie nach einem Knöchelbruch operiert werden musste.


Davon hat sich Zingerle zwar erholt, doch im September wurden bei ihr bei einer Blutprobe Antikörper auf das Pfeiffersche Drüsenfieber gefunden. Deshalb hat sie immer wieder mit Müdigkeit zu kämpfen. Heuer war bis dato ein 7. Platz ihr bestes Ergebnis. Am Rande des IBU-Cups im Martelltal haben wir uns mit der jungen Antholzerin zu einem ausführlichen Gespräch getroffen. Die gut gelaunte Zingerle ist eine Frohnatur – das merkt man schnell – und sprach mit SportNews über...


...ihre bisherige Saison: „Mit meinen Schießleistungen bin ich heuer im Großen und Ganzen zufrieden. Läuferisch bin ich derzeit nicht ganz fit. Ich hoffe, ich komme in der Loipe langsam wieder in Form. Aber ich hatte den Sommer über mit gesundheitlichen Problemen zu kämpfen.“

...ihre gesundheitlichen Probleme: „Die Antikörper bleiben nach dem Pfeifferschen Drüsenfieber lange Zeit im Körper und können deswegen lange nachwirken. Das ist bei jedem anders. Manche sind ständig krank, haben Halsweh oder Fieber. Das ist bei mir zwar nicht der Fall, aber ich war ständig müde. Ich spüre das nach wie vor. Beispielsweise, dass ich oftmals in den Beinen keine Kraft mehr habe. Ich glaube zwar nicht, dass das von heute auf morgen verschwinden wird. Aber es wird langsam besser.“

„Ich habe ständig mit müden Beinen zu kämpfen“ Linda Zingerle

...die Folgen: „Läuferisch bin ich weit weg von meiner Bestform und laufe einigen anderen hinterer – auch manchen Teamkolleginnen, mit denen ich sonst immer locker mithalten konnte. Das ist für den Kopf schon schwierig. Aber da muss ich mich jetzt durchbeißen. Vielleicht komme ich aus dieser Situation ja stärker raus.“

Linda Zingerle beim IBU-Cup in Martell. © sportissimus


...die Ziele für heuer:
„Natürlich ist der Weltcup immer im Hinterkopf – gerade wenn Antholz naht. Aber das wird heuer schwierig werden. Ich trainiere auch viel mit der A-Gruppe zusammen, da geht einem das schon durch den Kopf. Aber für heuer ist es mir einfach nur wichtig, dass ich wieder meinen Rhythmus finde und mich läuferisch verbessere.“
„Natürlich ist Olympia in Antholz immer im Hinterkopf.“ Linda Zingerle

...Heim-Olympia 2026: „Das Thema kommt immer näher. Wenn man sonst immer darüber gesprochen hat, war es weit weg. Aber inzwischen sind es nur mehr zwei Jahre, bis zu Olympia in Antholz (lacht). Natürlich ist das immer im Hinterkopf – gerade weil es daheim stattfindet. Auch wenn man die ganzen Arbeiten am Stadion derzeit mitbekommt, ist dieses Thema immer präsent. Olympia kommt immer näher und ist deshalb immer realistischer.“

...ihre Vorbilder: „Ganz lange war Martin Fourcade mein großes Vorbild. Und natürlich auch von klein auf die Doro (Wierer; Anm. d. Red.). Bei ihr kann man vor allem beim Schießen viel abschauen. Noch dazu kenne ich sie gut, sie kommt vom selben Tal. Klar zählt auch Lisa Vittozzi zu meinen Vorbildern. Mit ihr kann ich den Sommer über oft zusammen trainieren.“

Die Antholzer Mädels Hannah Auchentaller, Linda Zingerle und Rebecca Passler 2019 bei der Jugend-WM in der Lenzerheide. © L. Mahlknecht


...ihre Teamkolleginnen: „Natürlich freut es mich, dass sich Hannah (Auchentaller) und Rebby (Rebecca Passler) inzwischen im Weltcup etabliert haben. Wir verbringen nach wie vor viel Zeit zusammen, sei es im Training, in der Freizeit oder im Urlaub. Ich bin überzeugt, dass sie ihren Weg erfolgreich weitergehen werden. Hannah hat im Vorjahr bei der WM natürlich Sensationelles geleistet, Rebby war die ganze Saison über konstant. Auch heuer hat sie sich läuferisch wieder verbessert und beim Schießen ist sie sowieso unschlagbar (lacht).“

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