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Johannes Thingnes Bø war nicht nur am Schießstand eine Klasse für sich. © APA/afp / MARCO BERTORELLO

Nur einer behält im Antholzer Nebel den Durchblick

Es war ein chaotischer Auftakt beim Biathlon-Weltcup in der Südtirol Arena. Neues Rennformat, überraschende Außenseiter, Wind, Nebel und wechselnde Bedingungen – nur eines blieb wie (fast) immer: Das Siegergesicht.

Johannes Thingnes Bø hat dem ersten Weltcupbewerb in Antholz seinen Stempel aufgedrückt und sich vor seinem Bruder Tarjei Bø den Sieg gesichert. Die beiden Norweger waren also die prägenden Lichtgestalten beim Einzelrennen der Männer, das in Antholz erstmals planmäßig über die verkürzte Distanz von 15 Kilometer und Strafzeiten von 45 anstatt 60 Sekunden ausgetragen wurde.


Mit dem neuen, schnelleren Format wechselte auch etwas die Renntaktik der weltbesten Skijäger. Allerdings war es in erster Linie dem Wind geschuldet, dass nur zwei Starter im gesamten Feld ohne Schießfehler blieben. Das waren der Rumäne George Buta, der als 21. überraschte, und Ausnahmekönner Johannes Thingnes Bø. Er schoss so gut und so schnell wie kein anderer, er lief so konstant wie kein anderer. Am Ende brachte er einen Riesenvorsprung von mehr als anderthalb Minuten ins Ziel.

Der „Beste vom Rest“ war sein um fünf Jahre älterer Bruder Tarjei Bø, der nach zwei Schießfehlern als Zweiter ins Ziel kam und sich mit acht Sekunden Vorsprung gegenüber dem drittplatzierten Johannes Kühn, der am Ende einer von drei Deutschen in den Top Ten war, durchsetzte.

Tommaso Giacomel lief als Achter ins vordere Feld. © APA/afp / MARCO BERTORELLO


Einen äußerst schwierigen Stand hatten am Donnerstag in Antholz die Lokalmatadore – wenngleich Tommaso Giacomel als Achter immerhin eine gute Platzierung einfuhr. Allerdings wäre für ihn deutlich mehr drin gewesen, hätte er am Schießstand nicht insgesamt 180 Strafsekunden geschossen. Der junge Trentiner war der einzige in den Top-20, der vier Schüsse neben das Ziel setzte.

Bitteres Ende für Hofer

Noch härter hat es Lukas Hofer erwischt, der gleich beim ersten Liegendschießen mit wechselnden Windverhältnissen zu kämpfen hatte und drei Mal vorbei zielte. Am Ende summierten sich bei ihm acht (!) Schießfehler. Ärgerlich: Auf den Skiern war der Pusterer so stark wie selten zuvor in dieser Saison und verbuchte die drittbeste Laufzeit. Als 65. hat Hofer die Qualifikation für den Massenstart am Sonntag verpasst und sich somit eines zweiten Renneinsatzes zuhause in Antholz beraubt. Selbiges gilt für den Ridnauntaler Patrick Braunhofer. Er belegte nach drei Schießfehlern den 36. Rang und war somit vor Elia Zeni (42.), Didier Bionaz (49.) und Hofer der zweitbeste Azzurro.

Das Weltcup-Programm im oberen Antholzer Tal wird am Freitag mit dem Einzelrennen der Frauen über die verkürzten 12,5 Kilometer fortgesetzt. Der Startschuss erfolgt um 13.40 Uhr.





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