
Der Biathlon-Weltcup in Le Grand Bornand gilt als Zuschauermagnet. © APA/afp / OLIVIER CHASSIGNOLE
Schnee ist das Thema: Kritik am Biathlon-Weltcup in Frankreich
Am Donnerstag geht der Biathlon-Weltcup mit der Etappe in Le Grand Bornand (Frankreich) weiter. Im Vorfeld der Rennen gibt es aber Protest von Umweltaktivisten.
14. Dezember 2022
Von: dpa
Trotz deutlicher Kritik am Biathlon-Weltcup im französischen Le Grand-Bornand planen Umweltschützer laut eigener Aussage keine öffentlichkeitswirksamen Protestaktionen rund um die Rennen.
„Unsere Methoden basieren eher auf dem öffentlichen Dialog. Wir versuchen auch, das Bewusstsein für Probleme mit Kunstschnee und der Schneeproduktion zu schärfen“, sagte Corentin Mele von der Naturschutzorganisation France Nature Environnement Haute-Savoie der Deutschen Presse-Agentur.
Beim Langlauf-Weltcup im norwegischen Lillehammer hatten Anfang des Monats andere Klima-Aktivisten die Strecke blockiert. Die Athleten mussten ihnen ausweichen. Zudem verwendeten sie Pyrotechnik und kippten rote Flüssigkeit auf die Strecke. „Wir wollen den Wettbewerb nicht verhindern“, sagte Mele nun vor dem Biathlon-Weltcup: „Aber wir möchten die Absurdität hervorheben, die darin besteht, künstlichen Schnee und viele Lastwagen für einen Wettbewerb zu verwenden, der eigentlich in der Natur stattfinden sollte.“ Der Wintersport sei schon länger „von der globalen Erwärmung bedroht“.
Vergleich mit Olympia in China
Weil es in dem idyllischen Dorf in den Hochsavoyen lange zu warm war und erst in dieser Woche richtig schneite, musste vor den am Donnerstag beginnenden Rennen Kunstschnee produziert werden und zudem eingelagerter Schnee mit Lastwagen aus einem Depot angefahren werden, um einen Kurs auf der mobilen Anlage zu erschaffen.Während der Olympischen Winterspiele in Peking habe man gelacht, „als Skifahrer und Snowboarder auf 100 Prozent Kunstschnee gegeneinander antraten“, sagte Mele: „Aber wir tun genau dasselbe, ohne an die Umweltprobleme und den enormen Energiebedarf zu denken.“ Es sei „ein Problem“, ständig Wettbewerbe auf Kunstschnee auszutragen. Deswegen müsse man generell bei internationalen Sportveranstaltungen „den Fußabdruck dieser Art von Wettbewerb hinterfragen“, sagte Mele. Dies gelte nicht nur für Biathlon.
Empfehlungen
Aktivierungslink erneut senden
Profil bearbeiten
Sie müssen sich anmelden, um die Kommentarfunktion zu nutzen.
Kommentare (0)