Simon Schempp zum Zweiten - Lukas Hofer auf Rang 20

Simon Schempp scheint die Strecke in Antholz besonders gut zu liegen, denn in nur 24 Stunden feierte er hier gleich zwei Weltcupsiege. Zuvor hatte er in seiner Karriere noch nie ein Weltcuprennen gewonnen. Schempp eröffnete mit Lukas Hofer die 12,5-km-Verfolgung und gab die Führung bis ins Ziel nicht mehr ab, obwohl er am Schießstand zweimal liegend eine Scheibe stehen ließ. Beim letzten Schießen blieb Schempp jedoch fehlerlos und brachte so den Sieg ins Trockene. Mit dem heutigen Erfolg klettert der 25-Jährige, der seit sechs Jahren in Ruhpolding trainiert, auf den dritten Platz in der Weltcup-Gesamtwertung und auf den zweiten Rang, hinter Emil Hegle Svendsen, in der Disziplinenwertung.

Eine sehr starke Leistung zeigte auch der Franzose Jean Guillau Beatrix, der als Siebter gestartet war und sich, nach einem einzigen Schießfehler, auf den zweiten Platz vorarbeiten konnte. Für Beatrix ist es der erste Podestplatz im Weltcup. Rang drei ging an den Norweger Henrik L’Abée Lund, 4,8 Sekunden hinter Schempp und 3,3 Sekunden hinter Beatrix. L’Abée Lund konnten auf den letzten Kilometern noch den Angriff von Ole Einar Bjørndalen abwehren, der sich mit Rang vier begnügen musste.

Martin Fourcade 9., Lukas Hofer 20.

Der Weltcupführende Martin Fourcade, gestern Fünfter im Sprint, konnte sich heute nicht verbessern und wurde Neunter. Der Franzose vergab seine Gewinnchancen am Schießstand, wo er vier Ziele verfehlte. Noch schlechter erging es Lokalmatador Lukas Hofer, der schon in den ersten drei Schießserien sechs Mal daneben schoss und sich schließlich nicht über den 20. Platz hinauskam. Trotzdem kann der Montaler mit seiner Leistung in Antholz mehr als zufrieden sein. Er war ja, nach einer Erkältung, noch nicht ganz fit war.

“Azzurri” nicht in den Top 30

Der zweite Südtiroler am Start, der Rasner Markus Windisch, belegte mit über zwei Minuten Rückstand der 32. Rang und ergatterte noch neun Weltcuppunkte. Christian De Lorenzi als 44. und Christian Martinelli als 46. gingen leer aus.

Ergebnisse Biathlon-Weltcup Antholz (Samstag, 18. Jänner 2014)

Verfolgung Männer, 12,5 km

1. Simon Schempp (GER) 31.20,6 (2 Schießfehler) 2. Jean Guillaume Beatrix (FRA) +1,5 (1) 3. Henrik L´Abee-Lund (NOR) +4,8 (2) 4. Ole Einar Björndalen (NOR) +8,0 (1) 5. Arnd Pfeiffer (GER) +8,6 (3) 6. Björn Ferry (SWE) +10,6 (2) 7. Krasimir Anev (BUL) +18,1 (0) 8. Dominik Landertinger (AUT) +22,9 (4) 9. Martin Fourcade (FRA) +23,6 (4) 10. Simon Fourcade (FRA) +24,6 (1)

20. Lukas Hofer (ITA/Montal) +1.08,4 (6) 32. Markus Windisch (ITA/Rasen) +2.03,9 (3) 44. Christian De Lorenzi (ITA) +3.37,6 (4) 46. Christian Martinelli (ITA) +3.46,3 (5)

Die Stimmen zum Verfolgungswettkampf der Herren

Simon Schempp (GER), Sieger: &bdquo;Es ist ein unglaubliches Wochenende: zwei Siege hintereinander. Darüber bin ich natürlich sehr glücklich und habe dadurch viel Selbstvertrauen getankt. Auch in Hinblick auf Sotschi. Ob ich bei Olympia der Favorit bin? Nein, das würde ich nicht behaupten. Es gibt viele Athleten, die für eine Medaille in Frage kommen. Meine Form ist gut, sie wird besser und besser. Ich denke, dass ich bei 95 bis 98 Prozent meiner Leistungsfähigkeit bin. Was die Atmosphäre angeht, so ist diese hier in Antholz gewaltig. Vor allem unsere deutsche Mannschaft wird super unterstützt.“

Jean Guillaume Beatrix (FRA), Platz zwei: &bdquo;Viele meiner Konkurrenten, die gleich alt sind wie ich, stehen fast Woche für Woche auf dem Podium. Nun hat es endlich auch bei mir geklappt. Ich wusste, dass ich es drauf habe. Nur war ich bisher nie im Sprint und in der Verfolgung gut und habe in einem der beiden Rennen gepatzt. Ich bin überglücklich. Im Wald habe ich versucht Kraft für den Schluss im Stadion zu sparen. Denn es ist im Stadion noch weit bis ins Ziel.“

Henrik L’Abee-Lund (NOR), Platz drei: &bdquo;Es war heute sehr schwierig und ich musste alles geben, um noch auf Platz drei zu kommen. Leider kommt dieses Podium ein bisschen zu spät. Die norwegische Olympia-Mannschaft wurde bereits vergangene Woche zusammengestellt und ich bin leider nicht dabei. Ich werde mir alles im Fernsehen anschauen. Aber trotz allem freue ich mich über das heutige gute Ergebnis.“

Lukas Hofer (ITA), Platz 20 und bester &bdquo;Azzurro“: &bdquo;Ich war am Schießstand einfach zu aggressiv. Ich habe mich schon zu sehr auf die Treffer konzentriert, und nicht auf das, was ich zu tun habe. Im Weltcup wird jeder Fehler bestraft. Du musst nicht nur läuferisch top sein, wie ich es auch heute war, sondern auch am Schießstand fehlerfrei bleiben. Ich habe gerade mitbekommen, dass ich unter den Top 15 in der Gesamtwertung bleibe. Das ist insofern wichtig, weil ich in Sotschi fix im Massenstart dabei bin.“

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