Startet Vittozzi direkt durch? „Mit Vorsicht zu genießen“

Wenn am kommenden Wochenende bei der offiziellen Saisoneröffnung der Biathlon die ersten Scheiben fallen, liegt der olympische Geist spürbar in der Luft. Im Münchner Olympiapark stimmt sich die Biathlon-Elite bei der Premiere des Loop One Festival auf die neue Weltcup-Saison ein, die mit den Winterspielen 2026 ihren Höhepunkt findet. Bis zur ersten Entscheidung um Olympia-Gold im Biathlon, die am 8. Februar in Antholz fallen wird, sind es aber noch einige Monate hin.

&bdquo;Ich bin überraschend ruhig“, erklärte deshalb auch Klaus Höllrigl, Italiens Biathlon-Sportdirektor im Interview mit den &bdquo;Dolomiten“. &bdquo;Wir arbeiten seit sechs Jahren auf dieses Ziel hin, alle haben immer nur von dieser einen Saison gesprochen – und jetzt ist sie endlich da.“ An den Trubel rund um das Großereignis habe sich der Vinschger mittlerweile gewöhnt. &bdquo;Und wenn ich sehe, wie viel Energie alle Beteiligten in dieses Projekt gesteckt haben, dann lässt mich das gewissermaßen gelassen in den Winter starten.“

Dämpfer-Saison trübt die Analyse nicht Vor drei Jahren übernahm Höllrigl sein Amt, mit den Entwicklungen unter seiner Führung zeigt er sich zufrieden. &bdquo;In den Punkten, auf die wir besonderen Wert gelegt haben, konnten wir uns verbessern – nämlich im Bereich zwischen Junioren und Weltcup“, erklärte Höllrigl. &bdquo;Wir befinden uns auf einem sehr guten Weg, müssen ihn aber noch zu Ende gehen.“ So nehme auch der Generationenwechsel, der nach Olympia vollzogen werden soll, allmählich Formen an.

Tommaso Giacomel hielt in der Saison 2024/25 die italienische Fahne hoch. © ANSA / MARTIN DIVISEK

Das Abschneiden in der vergangenen Saison bezeichnete der Latscher hingegen als Wermutstropfen. Mit fünf Podestplätzen, darunter einem Sieg, und einer Silbermedaille bei der WM in Lenzerheide sorgte Tommaso Giacomel für die einzigen Höhepunkte des azurblauen Winters. &bdquo;So etwas kann aber passieren und nimmt keinen enormen Einfluss auf die Analyse der vergangenen drei Jahre“, führte Höllrigl weiter aus.

Der 45-Jährige ist sich jedoch auch bewusst: Im Olympia-Winter gelten etwas andere Regeln. &bdquo;Logischerweise hängt alles vom Ausgang der kommenden Saison ab. Davor kann ich mich nicht wegducken“, hob Höllrigl hervor. &bdquo;Dieser Winter wird elementar wichtig, um die Arbeit der zurückliegenden vier Jahre zu beurteilen.“

Vittozzi greift Azzurri wieder unter die Arme Glücklicherweise dürfen die Azzurri ab sofort wieder auf die große Abwesende der vergangenen Saison zählen: Lisa Vittozzi. Die Gesamtweltcup-Siegerin der Saison 2023/24 fehlte aufgrund von Rückenbeschwerden, 19 Monate ist ihr letzter Weltcup-Einsatz her. Anfang August kehrte die 30-Jährige mit einem Knall auf die Biathlon-Bühne zurück: Beim traditionsreichen Blinkfestivalen in Norwegen eroberte sie bei Bedingungen wie in München – auf Rollski und ohne Schnee – Platz zwei im Super-Sprint und den Sieg im Massenstart. „Beim Blinkfestivalen hatten wir wie in München einen schießlastigen Wettkampf und keine anspruchsvolle Strecke. Diese Ergebnisse sind also mit Vorsicht zu genießen.“ Klaus Höllrigl Also alles wieder beim Alten? &bdquo;In Norwegen hat Lisa gezeigt, dass sie wieder zurück in die Spur gefunden hat“, ordnete Höllrigl die Leistung ein und gibt zu bedenken: &bdquo;Beim Blinkfestivalen hatten wir wie in München einen schießlastigen Wettkampf und keine anspruchsvolle Strecke. Diese Ergebnisse sind also mit Vorsicht zu genießen.“ Auch in der bayerischen Hauptstadt müsse man bedenken, dass &bdquo;mit einer schlechten Einlage am Schießstand bereits vorbei sein kann. Aber ich bin mir sicher, dass sich Lisa sehr gut verkaufen wird“, so der Vinschger weiter.

Insgesamt befindet sich Vittozzi aber auf dem richtigen Weg. &bdquo;Momentan steht sie in der Vorbereitung genau da, wo wir es vorgesehen haben“, merkte Höllrigl an. &bdquo;Für sie sind das Blinkfestivalen und Loop One Festival insofern etwas Besonderes, weil sie so nach einem langen Jahr wieder Wettkampfluft schnuppern und sich in die richtige Stimmung für den Winter bringen kann.“

Vittozzi: Geduld ist die Devise Ob die zweimalige Weltmeisterin angesichts ihrer langen Leidenszeit hier und da im Training eingebremst werden musste? &bdquo;Lisa ist sehr motiviert und war schon immer eine Athletin, die man in gewissen Momenten etwas zurückhalten musste – sie ist einfach eine Perfektionistin“, verriet Höllrigl. Doch nicht nur von seiner Athletin, auch von den Außenstehenden erwartet sich der Südtiroler etwas Zurückhaltung. &bdquo;Sie hat eine komplette Saison ausgesetzt, daher sollte man auch etwas Geduld mitbringen. Ihren Saisonstart wird man im Licht von den Rückschlägen der vergangenen zwölf Monate bewerten müssen“, mahnte er. &bdquo;Aber Lisa hat alle Karten in der Hand, um eine starke Saison zu absolvieren“, so Höllrigl.

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Startet Vittozzi direkt durch? „Mit Vorsicht zu genießen“

Als große Abwesende der vergangenen Saison steht Lisa Vittozzi am kommenden Wochenende bei der offiziellen Saisoneröffnung der Biathleten in München natürlich besonders im Rampenlicht.

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