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Laura Dahlmeier holte in Antholz drei ihrer insgesamt 20 Weltcupsiege. © APA/afp / ALBERTO PIZZOLI

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Laura Dahlmeier holte in Antholz drei ihrer insgesamt 20 Weltcupsiege. © APA/afp / ALBERTO PIZZOLI

Südtirol trauert um Dahlmeier: „Antholz war ihr Zuhause“

Die Wintersportwelt ist erschüttert: Der frühere Biathlon-Star Laura Dahlmeier ist bei einem Bergunglück ums Leben gekommen. Die Meldung sorgt besonders im Antholzer Tal für Fassungslosigkeit, dort war sie nicht nur beim Biathlon-Weltcup Stammgast.

Seit Mittwochnachmittag herrscht traurige Gewissheit: Die seit zwei Tagen vermisste Laura Dahlmeier ist tot. Sie hat einen Unfall am Laila Peak im Karakorum-Gebirge in Pakistan nicht überlebt. Das Unglück sorgte nicht nur in Deutschland für große Trauer, sondern erschütterte die Sportwelt weltweit.


Auch in vielen Teilen Südtirols wird um Dahlmeier getrauert. Sie hat hierzulande viele Berge und Gipfel bestiegen, nahm vor fünf Jahren auch am AlpFrontTrail teil, einem Berglauf entlang der früheren österreichisch-italienischen Grenze. Vor allem aber war die Wintersportlerin aus Garmisch-Partenkirchen auf den Biathlonanlagen in Martell, Ridnaun und Antholz zu Gast. Hier trainierte sie regelmäßig, hier erlebte sie Weltcup-Triumphe und denkwürdige Momente als TV-Expertin.

„In unseren Büros war Schockstarre“ Lorenz Leitgeb, OK-Chef Antholz

In der Biathlon-Hochburg Antholz ist die Anteilnahme besonders groß. „Wir stecken inmitten der Vorbereitungen auf Olympia, doch als die Meldung heute Nachmittag reinkam, war in unseren Büros erstmal Schockstarre“, berichtet Lorenz Leitgeb. Als OK-Chef des Antholzer Biathlon-Weltcups stand er immer wieder in Kontakt mit Dahlmeier: „Egal ob als Athletin oder später als Gast der Weltcup-Events, Laura kam bei allen hier gut an. Sie liebte die Berge, sie hat sich bei uns immer sehr wohl gefühlt. Antholz war ihr Zuhause.“

Letzter Weltcup-Sieg in Antholz

Die Liebe zum Pusterer Weltcup-Ort spiegelte sich auch in den Ergebnissen wider: Sieben Mal strahlte Dahlmeier in der Südtirol Arena vom Podium, drei Mal ließ sie sich als Siegerin feiern. Unvergessen: Im Februar 2018 gewann sie das Verfolgungsrennen vor Lokalmatadorin Dorothea Wierer. Ein Jahr später, am 27. Januar 2019, feierte sie hier im Massenstart ihren 20. und zugleich letzten Sieg im Weltcup.

Am 26. Januar 2019 teilte sich Laura Dahlmeier (l.) mit Siegerin Dorothea Wierer und der drittplatzierten Lisa Vittozzi (r.) das Podium in der Verfolgung, tags darauf gewann sie in Antholz ihr letztes Rennen. © APA/afp / MARCO BERTORELLO

Am 26. Januar 2019 teilte sich Laura Dahlmeier (l.) mit Siegerin Dorothea Wierer und der drittplatzierten Lisa Vittozzi (r.) das Podium in der Verfolgung, tags darauf gewann sie in Antholz ihr letztes Rennen. © APA/afp / MARCO BERTORELLO


Nur wenige Monate später beendete die Ausnahmeathletin ihre von Olympia-Goldmedaillen, Weltmeistertiteln und Gesamtweltcupsiegen gekrönte Erfolgskarriere. Bei den Titelkämpfen 2020 in Antholz kam sie bereits erstmals als TV-Expertin des ZDF an ihre alte Wirkungsstätte.

Laura Dahlmeier arbeitete im Biathlon-Weltcup zuletzt als Fernsehexpertin. © Pierre TEYSSOT

Laura Dahlmeier arbeitete im Biathlon-Weltcup zuletzt als Fernsehexpertin. © Pierre TEYSSOT


„Laura hatte viele Kontakte hier im Tal, sie war bei Wettkämpfen, Trainings, aber auch in ihrer Freizeit zu Gast. Außerdem hat sie über Jahre hinweg Tausende Fans aus Bayern und weit darüber hinaus nach Antholz gelockt“, erinnert sich Leitgeb. Er sagt, sie werde „auch in Südtirol auf immer unvergessen bleiben.“

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