
Dorothea Wierer blickt ihrem letzten Winter als Biathletin entgegen.
Vittozzi, Wierer, Olympia: Jetzt spricht der Biathlon-Boss
Seit gut einem Monat ist die Biathlon-Saison vorbei, schon bald beginnt die Vorbereitung auf den kommenden Winter, der ohne Zweifel ein besonderer wird. Grund genug, um mit Italiens Sportdirektor über die Olympischen Spiele in Antholz, die letzte Saison von Dorothea Wierer oder das Comeback von Lisa Vittozzi zu sprechen.
07. Mai 2025
Von: dl
„Natürlich habe ich mir von der letzten Saison mehr erwartet – also auch in Bezug auf Podestplätze. Vor allem in den Staffeln haben wir hier viele Chancen nicht genutzt. Aber es gab auch positive Entwicklungen, wie jene von Tommaso Giacomel, der mittlerweile zur Weltspitze gehört, oder die Top-Ten-Plätze von Hannah Auchentaller, Michela Carrara und Samuela Comola“, erklärt Klaus Höllrigl auf SportNews-Nachfrage.
Und was sagt der Vinschger zu Wierer, die in ihren letzten Winter als aktive Biathletin gehen wird? „Doro hat es letzte Saison läuferisch gut gemacht. Nur am Schießstand kam sie nicht an ihre sonstige Form heran. Wer sie kennt, weiß, dass sie jetzt nochmal 100 Prozent in der Vorbereitung geben wird. Genauso wie Lukas Hofer, der ja noch nicht gesagt hat, dass es sein letzter Winter sein wird. Auch für ihn lief es heuer nicht optimal.“ Hofer und Wierer sind beide inzwischen übrigens 35 Jahre alt.
„Lisa Vittozzi ist auf dem Weg zurück zur Normalität.“ Klaus Höllrigl
Das große Sorgenkind im italienischen Biathlon war aber Lisa Vittozzi. Als amtierende Gesamtweltcupsiegerin musste die 30-Jährige wegen Rückenbeschwerden alle Wettkämpfe sausen lassen. „Bei Lisa schaut es jetzt wieder besser aus. Sie trainiert zwar noch nicht voll, steigert aber ihr Pensum. Sie ist auf dem Weg zurück in die Normalität. Sie hat in einem Rehazentrum viel mit Ärzten und Physios zusammengearbeitet. So hat sie die Probleme in den Griff bekommen, es war keine OP nötig. Aber klar: Mental war es keine einfache Zeit für Lisa“, erklärt Höllrigl.
Heim-Olympia in Antholz naht
Das große Thema sind natürlich die Olympischen Spiele 2026 in Antholz. Auf die Frage, ob der Druck für Höllrigl & Co. wegen Heim-Olympia besonders groß sei, entgegnet er: „Wir geben uns kein bestimmtes Medaillenziel vor. Wir legen aber schon seit Jahren alles in die Waagschale, dass im Februar 2026 alles klappt, und wollen uns keine Vorwürfe gefallen lassen, dass wir nicht an alles gedacht hätten. Am Ende haben wir sportlich viele Pfeile im Köcher und wollen Olympia auch genießen können.“Rebecca Passler will bei Olympia in ihrem Heimatort unbedingt dabei sein. © Teyssot / Pierre TEYSSOT
Und wie sieht Höllrigl die Entwicklung der jungen Athletinnen? „Ich erwarte mir nach wie vor viel von ihnen. Es fehlt teilweise noch an der Konstanz. Rebecca Passler hatte einen schwierigen Winter. Nach ihrer Krankheit hat sie richtig in Form gefunden. Sie kann viel mehr. Eine Linda Zingerle hat auch schwierige Zeiten erlebt, ist daraus aber gestärkt rausgekommen. Bei der EM in Martell erlebte Linda zwei Höhepunkte und hat zum Ende auch im Weltcup gezeigt, dass sie auf diesem Niveau mithalten kann.“
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