Vor den finalen Rennen: Sticheleien gegen Wierer & Co.

Es war eine Szene, die wohl in jedem Saisonrückblick zu sehen sein wird: Beim Langlaufrennen in Lahti hat der Russe Alexander Bolshunov seinen finnischen Konkurrenten Joni Mäki tätlich angegriffen, nachdem dieser ihm auf der Zielgeraden den Weg abgeschnitten hatte . Dieser Zwischenfall war nun auch Thema im Podcast &bdquo;Kant ut“, den die beiden norwegischen Biathlon-Stars Tiril Eckhoff und Ingrid Landmark Tandrevold regelmäßig gemeinsam aufnehmen. Die Athletinnen wurden gefragt, ob es auch im Biathlon solche Konflikte gebe. Die Antwort der beiden: So extrem nicht, aber eine gewisse Rivalität ist schon da.

Tandrevold erinnerte sich dabei an einen Vorfall, den es am ersten Nove-Mesto-Wochenende in der Verfolgung der Damen gegeben haben soll. Dabei sei sie von einer Azzurra absichtlich behindert worden, so die Norwegerin. &bdquo;Auf der ersten Runde sind die beiden Italienerinnen (Dorothea Wierer und Lisa Vittozzi, Anm. d. Red.) Seite an Seite gelaufen und eine von ihnen, ich werde den Namen jetzt nicht nennen, hat mich absichtlich behindert und jedes Mal, als ich überholen wollte, den Weg zugemacht – so hatte ich zumindest den Eindruck“, sagte Tandrevold im Podcast, der vom norwegischen Medium TV2 aufgegriffen wurde.

Ingrid Landmark Tandrevold, Biathlon-Star aus Norwegen. © AFP / MICHAL CIZEK

&bdquo;Ich sagte mir, ich soll mich nicht von der Nervosität packen lassen. Deshalb bin ich ruhig und in der Gruppe geblieben. Ich habe gemerkt, dass dieses Verhalten generell weitverbreitet ist bei den Damen. Zum Glück hat sich das Feld nach dem ersten Schießen etwas aufgelöst, allerdings hatte ich schon das Gefühl, dass eine etwas ungute Atmosphäre vorherrscht“, so die 24-Jährige. Da war doch schon mal was Tandrevold und die Azzurre – da war doch was! Vor einem Jahr kämpfte Dorothea Wierer gegen Tiril Eckhoff im allerletzten Wettkampf um den Gesamtweltcup. Beim letzten Schießen gingen die Nerven der Norwegerin flöten, weshalb Wierer – die schon geschlagen schien – vor Eckhoff in die Schlussrunde ging, wodurch sie ihren Mini-Vorsprung an der Spitze der Gesamtwertung verteidigt hätte. Tandrevold soll deshalb mit unschönen Mitteln versucht haben, Eckhoff zu helfen und die Südtirolerin auszubremsen.

&bdquo;Sie hat versucht, mir den Weg abzuschneiden . Das war nicht fair und ich bin schon enttäuscht darüber“, sagte Wierer damals. Tandrevold konterte: &bdquo;Es wird immer enge Duelle geben, wenn man sich auf den schmalen Loipen duelliert, aber wir spielen fair. Natürlich haben wir versucht, sie zu schlagen. Dass wir sie aber absichtlich behindert haben sollen, ist weit davon entfernt.“ Wierer holte sich schlussendlich doch den Gesamtweltcup. Bei den Frauen geht's oft etwas zickiger zu Eckhoff und Tandrevold gaben in ihrem Podcast auch zu, dass es bei den Damen wegen solcher Szenen viel eher zu einem Zickenkrieg komme als bei den Herren. &bdquo;Gibt es bei den Männern mal ein Überholmanöver oder einen raffinierten Angriff, wird das in größtem Maße respektiert – man hat ja eine coole Aktion durchgeführt. Bei den Damen ist es oft etwas zickiger, da erntet man dafür manchmal auch abwertende Blicke“, sagen die beiden Star-Biathletinnen. Dass es beim Weltcupfinale zu zickigen Szenen kommt, ist eher unwahrscheinlich. Tiril Eckhoff steht nämlich schon als Gesamtsiegerin fest.

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