
Patrick Baumgartner hat sich mit seiner langjährigen Freundin Greta Passler verlobt.
Olympia und Liebe: Patrick Baumgartner plant Großes
Olympia 2026 steht vor der Tür: Im kommenden Februar will Patrick Baumgartner in Cortina um die Medaillen mitmischen. Der Pusterer ist Italiens bester Bob-Pilot und hat für die nächsten Monate große Ziele – sportlich als auch privat. Wir haben mit dem 30-Jährigen ausführlich geplaudert.
26. Mai 2025
Von: dl
Seit 2014 ist Patrick Baumgartner im Bob-Weltcup mittendrin statt nur dabei. Der Pfalzner stand im Viererbob auch schon auf dem Stockerl und ist Italiens Aushängeschild in einer „Nischen- oder Randsportart“, wie es Baumgartner selbst im Gespräch mit SportNews betitelt.
Mit dem Bau der Bahn in Cortina hat sich für Baumgartner ein Lebenstraum erfüllt. Dadurch haben der Pilot und seine Lenker nicht nur eine Bahn zum Trainieren, sondern eine echte Heimstrecke für die Olympischen Spiele 2026 vor der eigenen Haustür. Von seiner Pusterer Heimat fährt mit er mit dem Auto nur gut eine Stunde nach Cortina. „Die Motivation ist riesig“, erklärt Baumgartner.
Patrick Baumgartner mit Anschieber Robert Mircea im Zweierbob. © ANSA / CHRISTOPHER NEUNDORF
Derzeit absolviert er in Reischach viele Einheiten auf dem Leichtathletikplatz, in Bruneck arbeitet er im Kraftraum. „Auf der Bahn ist vieles wie beim Sprinttraining. Meistens sind es bis zu 40 Meter, die wir so schnell wie möglich absolvieren müssen“, so der 1,88 Meter große Athlet. Mit knapp 100 Kilogramm bringt er die ideale Mischung aus Kraft und Explosivität für den Bobstart mit.
Bobsport: Eine eigene Wissenschaft
Im Juni startet dann das erste gemeinsame Trainingslager mit dem Nationalteam. Neben Sprints und Ausdauer geht es dabei auch um Technik, Startabläufe und perfekte Abstimmung im Team. „Im Kraftraum trainieren wir gezielt Beine und Oberkörper – für einen guten Start, der im Bobsport entscheidend ist.“Baumgartner fühlt sich besonders im Viererbob wohl: „Da habe ich mehr Stärken. Der Start ist dort extrem wichtig, der Vierer- ist schwerer und länger als der Zweierbob.“ Als Pilot muss er beim Start zuerst in den Schlitten springen und die perfekte Sitzposition einnehmen. „Dann liegt alles an mir – ich muss kompakt sein und ruhig sein bzw. den Kanal optimal treffen.“
Patrick Baumgartner (vorne) geht als Lenker voraus. © APA / MADDIE MEYER
Geschwindigkeiten bis zu 150 km/h sind im Eiskanal keine Seltenheit. Mit der neuen Olympia-Bahn in Cortina hat sich Baumgartner inzwischen vertraut gemacht und zeigte sich begeistert von dieser: „Auch wenn wir erst rund 50 Fahrten dort hatten – jeder Lauf bringt mehr Sicherheit. Der obere Teil ist ähnlich wie jener auf der alten Bahn. Kleine Fehler werden in Cortina bestraft.“ Deshalb sind bei Olympia 2026 auch Überraschungen möglich. Zudem hat Baumgartner den Heimvorteil auf seiner Seite.
„Die Motivation für Heim-Olympia ist riesig“ Patrick Baumgarntner
Für Olympia bekommt er von der FISI einen neuen Viererbob zur Verfügung gestellt. Die Gesamtkosten für diesen belaufen sich laut Baumgartner, der einer Sportgruppe angehört und von lokalen Sponsoren unterstützt wird, auf rund 100.000 Euro. Dieser wird in Österreich angefertigt und soll spätestens im Herbst dann fertig sein. „Da steckt viel Arbeit und Know-how drin – umbauen, justieren, neue Setups testen“, sagt Baumgartner.
Nach Heim-Olympia folgt die Hochzeit
Baumgartners Weg in den Bobsport begann 2010 durch die Huber-Brüder Günther und Arnold. „Ich bin damals zufällig nach Innsbruck gekommen – einfach mal ausprobieren. Es hat mir sofort getaugt“, erinnert er sich. Zuvor war er leidenschaftlicher Skifahrer. Neben dem Sport liebt Patrick Baumgartner das Pustertal, seine Heimat. „Radfahren, Paddel-Tennis, Bergtouren – die Landschaft hier ist einfach schön“, schwärmt er.Seit rund acht Jahren ist Baumgartner mit Greta Passler, der Schwester von Biathletin Rebecca, zusammen. Inzwischen sind die beiden auch verlobt. Geheiratet wird – wenn alles nach Plan läuft – nach den Olympischen Spielen. Nach dem heurigen Saisonende ist Baumgartner mit seiner Greta für ein paar Tage nach Kroatien gefahren. „Der große Urlaub muss heuer aber warten, weil der volle Fokus auf Olympia ist“, erklärt das Kraftpaket.
Patrick Baumgartner bei der Erholung am Antholzer See.
Sein Alltag ist durchgetaktet: Frühstück, dann zwei Stunden Training auf dem Leichtathletikplatz. Nach dem Mittagessen folgt eine Ruhephase, bevor am Nachmittag die zweite Einheit ansteht – wieder rund zwei Stunden. Auch das Kochen gehört mit zu seinen Aufgaben. Eines steht fest: Patrick Baumgartner überlässt nichts dem Zufall für seine großen Ziele.
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