Die neue Rolle der Carolina Kostner

Vor fast genau 6 Jahren stand Carolina Kostner das letzte Mal bei einer Eiskunstlauf-WM auf dem Eis. Viele Tourneen und andere Projekte standen seitdem auf der Agenda der fünffachen Europameisterin. Zu Beginn dieser Saison wurde die Ausnahmeathletin erstmals wieder bei einem Wettbewerb gesichtet, allerdings auf der anderen Seite der Bande, gemeinsam mit dem Japaner Yuma Kagiyama.

In Hinblick auf die bevorstehenden Winterspiele in Mailand und Cortina 2026 wandte sich der 20-Jährige an die Weltmeisterin von 2012, um künstlerisch zu wachsen. &bdquo;Mit einem Talent wie Yuma zu arbeiten, ist eine große Ehre und ein großes Vergnügen“, berichtete Kostner in einem Interview mit Olympic.com Anfang dieser Saison. Die Zusammenarbeit entstand durch Lori Nichol, Kostners langjährige Choreographin, die auch an den Wettkampfprogrammen von Kagiyama arbeitete. Dieser war seit jeher fasziniert von der Ausdrucksstärke und den künstlerischen Fähigkeiten der Grödnerin. &bdquo;Bisher arbeitete ich immer nur an meinen technischen Elementen“, so Kagiyama. &bdquo;Doch wenn man bei Olympia ganz vorne mit dabei sein will, dann kommt es auf jedes Detail und jeden Moment der Ausstrahlung an. Mein Traum war es immer, auf einem Niveau wie Carolina Kostner zu laufen und ich bin sehr dankbar dafür, dass ich auf ihre Unterstützung zählen kann.“

So verbringt die 37-Jährige mittlerweile regelmäßige Aufenthalte in Japan, um gemeinsam mit Masakazu Kagiyama, dem Vater und Trainer von Yuma Kagiyama an dessen Gesamtpaket zu arbeiten. &bdquo;Meine Aufgabe ist alles außer die Sprünge“, erzählt Kostner im Interview. &bdquo;Ich denke, wenn man auf einem so hohen Level arbeitet, ist es sehr wichtig, dass unterschiedliche Personen verschiedene Bereiche im Auge behalten, um so einen Weg zu finden, wie man sein Programm am besten präsentieren kann.“

Yuma Kagiyama © ANSA / CJ GUNTHER

Und die Arbeit mit Carolina Kostner scheint sich für Kagiyama schon jetzt bezahlt zu machen. Nach dem Sieg beim Grand Prix Event NHK Trophy gewann der Japaner die Vier-Kontinente-Meisterschaft und liegt bei der WM auf Rang 2 nach dem Kurzprogramm. Mit dabei bei der WM in Montreal ist natürlich auch Carolina Kostner, die ihren Schützling von der Bande aus anfeuert. Das große Ziel bleibt allerdings nach wie vor Olympia 2026. &bdquo;Ein Künstler wird man nicht über Nacht“, ist Kostner überzeugt. &bdquo;Wir wollen nicht auf schnelle Ergebnisse setzen, sondern sehen langfristig in die Zukunft. Und Yuma ist einer der Athleten, der sehr bewusst, diszipliniert und verantwortungsvoll arbeiten. Man sieht seine Fortschritte und auch, dass er immer mehr von seiner Persönlichkeit einbringt.“

Ob die Arbeit an der Bande auch als Trainerin für andere Top-Athleten eine langfristige Angelegenheit für Carolina Kostner wird, steht offen. Die Liebe zum Sport soll nach wie vor im Vordergrund stehen sowie das Teilen der Erfahrung und Kompetenz, die die Südtirols Eisprinzessin im Laufe ihrer herausragenden Karriere gesammelt hat.

Autorin Martina Bocek

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Was macht Carolina Kostner eigentlich derzeit? Darüber berichtet Martina Bocek in ihrem WM-Tagebuch.

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