Wintersport

Mittlerweile wurde die alte Bahn in Cortina mitsamt Funktionsgebäude (hier im Bild) abgerissen. © Foto Hermann Sobe / Hermann Sobe Medienservice HS

Kehrtwende: Deutsche Funktionäre für Bahn in Cortina

Anders als monatelang spekuliert, könnte der Olympia-Eiskanal für 2026 nun doch in Cortina gebaut werden. Das sorgt offenbar auch in Deutschland für ein Umdenken.

Thomas Schwab würde es gerne sehen, wenn die Olympia-Medaillen im Bob, Rodeln und Skeleton im übernächsten Jahr in Italien vergeben würden. „Es wäre einmalig im olympischen Geschehen, dass ein Rennen aus dem Olympia-Programm ausgelagert wird und woanders stattfindet. Wir wären dann kein richtiger Teil der Olympischen Spiele mehr“, sagte der Vorstandsvorsitzende des deutschen Bob- und Schlittensportverbandes (BSD).


Die Entscheidung über den Austragungsort der Bob-, Rodel- und Skeleton-Wettbewerbe der Olympischen Winterspiele 2026 in Italien steht kurz bevor. Die Organisatoren von Mailand-Cortina haben nicht zuletzt aufgrund der hohen Kosten noch keinen Eiskanal präsentiert, in dem die Wettbewerbe stattfinden sollen. „Auf die Entscheidung aus Italien bin ich schon ziemlich gespannt“, sagte Schwab (61).

Entscheidung in wenigen Tagen

Zuletzt hatte die Vergabekommission in Italien grünes Licht für den Neubau der Bob- und Rodelbahn in Cortina gegeben. Die Kosten belaufen sich auf 81 Millionen Euro. Sollten die Rennen allerdings nicht in Italien gefahren werden, wäre dies das erste Mal in der 102-jährigen Geschichte Olympischer Winterspiele, dass Wettkämpfe außerhalb des Gastgeberlandes stattfinden. Als Favorit auf eine Ausrichtung gelten St. Moritz in der Schweiz und Innsbruck-Igls in Österreich, auch der deutsche Verband hatte grundsätzlich seine Bereitschaft mitgeteilt, als Gastgeber einzuspringen.

In Italien ist die Cortina-Bahn der Favorit, die wohl noch teurere Renovierung der seit 2011 stillgelegten Strecke der Turin-Spiele 2006 in Cesana ist eine weitere Option. Das Ausweichen ins Ausland war vom italienischen Sportminister Mitte Dezember ausgeschlossen worden. Für Cortinas Bürgermeister Gianluca Lorenzi ist die Entscheidung bereits gefallen: „Cortina wird 2026 Sliding-Gastgeber sein.“

Eine Renovierung der Bahn in Cesana scheint zu kostspielig. © ANSA / Jessica Pasqualon / Z24


Südtirols ehemaliger Rodel-Star Armin Zöggeler glaubt, dass die italienischen Bob-, Rodel- und Skeletonteams viel Geld sparen würden, wenn eine Bahn in Cortina gebaut würde. „Es erfordert große Anstrengungen, für Training, Tests und Rennen, ständig zu reisen und in Hotels zu übernachten“, sagte der zweimalige Olympiasieger.

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