n Rodeln Kunstbahn

Marion Oberhofer und Andrea Vötter (r.) fahren gemeinsam um WM-Medaillen. © Hermann Sobe

Andrea Vötter vor der WM: „Gold wäre ein Traum“

Am Freitag startet bei der Rodel-Weltmeisterschaft in Oberhof die Medaillenjagd. Im Vorfeld der Titelkämpfe haben wir mit einer Athletin gesprochen, die urplötzlich zu Italiens größter Hoffnungsträgerin in dieser Sportart aufgestiegen ist: Andrea Vötter.

Von:
Alexander Foppa

Die heimischen Kunstbahnrodler sind in diesem Winter so gut wie seit Jahren nicht mehr. Nach fünf äußerst erfolgreichen Weltcupetappen schickt Rennsportleiter Armin Zöggeler nun ein Großaufgebot von 13 Athleten in die Medaillenjagd im Thüringer Wald.


Äußerst hohe Chancen auf Edelmetall gibt es bereits am ersten Renntag, wenn die Sprintbewerbe über die Bühne gehen, am Samstag und Sonntag werden dann die klassischen Rennen im Einsitzer und Doppelsitzer sowie die Teamstaffel ausgetragen. In allen Rennen haben die Südtiroler Erfolgsaussichten.

Fischnaller als Weltcup-Leader am Start

Ein großer Hoffnungsträger ist mal wieder Dominik Fischnaller, der im Einsitzer-Gesamtweltcup souverän führt und nun im Training auf der ansonsten von ihm ungeliebten Bahn in Oberhof bereits seine exzellente Form unter Beweis gestellt hat.

Italiens Aufgebot beim Gruppenfoto in Oberhof. © Hermann Sobe


Sogar noch größere Gold-Ambitionen hegt Andrea Vötter, die in diesem Winter so erfolgreich ist wie nie zuvor. Das liegt daran, dass sie seit Saisonbeginn, neben dem Einsitzer, auch den bei den Frauen neu eingeführten Doppelsitzer fährt – und das äußerst erfolgreich! Gemeinsam mit der um fünf Lenzen jüngeren Marion Oberhofer hat die 27-jährige Völserin drei von fünf Saisonrennen gewonnen, im Gesamtweltcup stehen sie seit Wochen an der Spitze. Klar also, dass sie im nachstehenden Kurzinterview mit SportNews ihre Medaillenanspruch unterstreicht.


Andrea Vötter, wie fühlt es sich an, als große Gejagte in die WM zu gehen?

„Es ist irgendwie cool, wenn du so im Blickpunkt stehst und dir die Konkurrenz hinterher fährt. Das ist ein neues Gefühl für uns. Eine WM-Medaille ist unser Ziel, Gold wäre natürlich ein Traum. Aber wir dürfen nicht übermütig werden, ich will die bisherigen Erfolge auch nicht zu hoch hängen. Das wird ein ganz harter Kampf, bei dem mehrere Duos um die Medaillen fahren. Der Start im Doppelsitzer wurde etwas nach unten verlegt, weil der Originalstart für zu gefährlich eingestuft wurde. Wir müssen erst schauen, wie wir damit zurechtkommen.“


Konzentrieren Sie sich in Oberhof auf den Einsitzer oder den Doppelsitzer?

„Bislang war ich bemüht, ein Gleichgewicht zwischen den beiden Rennen beizubehalten. Bei der WM liegt mein Fokus aber ganz klar auf dem Doppelsitzer, weil dort die Erfolgsaussichten einfach höher sind. Um nicht vier Rennen binnen 24 Stunden absolvieren zu müssen, werden ich auf den Einsitzer-Sprint verzichten.“
„Wir hatten nie gedacht, dass es so gut laufen würde.“ Andrea Vötter

Bei der vergangenen WM waren Sie noch ausschließlich alleine am Start. Wann wurde die Idee des Doppelsitzerteams mit Marion Oberhofer geboren?

„Diese Disziplin wurde bei der vergangenen WM erstmals ausgetragen. Im Anschluss haben wir uns gedacht: Wieso probieren wir's nicht einfach mal? Wir haben gleich gemerkt, dass wir uns gut aufeinander abstimmen und im Eiskanal schnell sein können, deshalb haben wir diesen Weltcup-Winter probeweise in Angriff genommen. Mit Marion auf der Rodel zu sitzen, macht richtig Spaß.“


Aus dem Experiment wurde also eine Erfolgsformel?

„Wir hatten nie gedacht, dass es auf Anhieb so gut laufen würde. Sicherlich hat mir meine Erfahrung, die ich im Einsitzer auf den Weltcupbahnen sammeln konnte, in die Karten gespielt. Ich denke, im Doppelsitzer wird das Feld in den nächsten Jahren enger zusammenrücken, die Qualität weiter steigen. Solange es geht, möchte ich weiter beide Disziplinen unter einen Hut bekommen. Weitere Pläne werden aber erst im Sommer geschmiedet, jetzt möchte ich erstmal den Moment genießen und die WM bestmöglichst bestreiten.“

Das WM-Programm

Freitag, 27. Jänner9 Uhr: Qualifikation Sprint, 13 Uhr: Sprint Doppelsitzer Männer, 13.25 Uhr: Sprint Doppelsitzer Frauen, 14.15 Uhr: Sprint Frauen, 15.10 Uhr Sprint Männer
Samstag, 28. Jänner8.25 Uhr: Doppelsitzer Männer 1. Lauf, 9.25 Uhr: Doppelsitzer Frauen 1. Lauf, 10.15 Uhr: Doppelsitzer Männer 2. Lauf, 10.50 Uhr: Doppelsitzer Frauen 2. Lauf, 11.45 Uhr: Einsitzer Frauen, 13.15 Uhr: Einsitzer Frauen 2. Lauf
Sonntag, 29. Jänner10 Uhr: Einsitzer Männer 1. Lauf, 11.35 Uhr: Einsitzer Männer 2. Lauf, 13.40 Uhr: Team-Staffel


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