„Fast unglaublich“: Ein Rodel-Duo auf der Erfolgsspur

Ihr Motto? Gemeinsam sind wir stark! Das zeigen die ehemaligen Einsitzer-Rodlerinnen Andrea Vötter (28) und Marion Oberhofer (23) eindrucksvoll mit Spitzenergebnissen seit zwei Jahren. Bei den Olympischen Winterspielen 2026 in Mailand/Cortina gibt es zum ersten Mal den Damen-Doppelsitzer im Kunstbahnrodeln. Daher trat Vötter vor zwei Jahren an Oberhofer heran und sie entschlossen sich, als Rodel-Paar durch den Eiskanal zu gleiten.

Gleich die erste Weltcupsaison erwies sich als Riesenerfolg. Vötter/Oberhofer gewannen Weltcups, eroberten WM-Medaillen, sammelten Podestränge und wurden mit der großen Kristallkugel belohnt. Dass das kein Zufall war, bestätigten die Südtirolerinnen in diesem Winter. Nach zehn Podestplätzen (zwei Siege) in zwölf Weltcups gab es zum zweiten Mal die große Kugel. „Wir wollten das Gelbe Trikot nicht mehr abgeben.“ Andrea Vötter &bdquo;Fast unglaublich, erneut der Gesamtsieg. Als wir heuer das Gelbe Trikot erobert hatten, sagten wir uns, wir geben es nicht mehr her“, witzelt Andrea. Die Völserin verbringt viel Zeit in Meransen (bei Lebenspartner Kevin Fischnaller, selbst ein ehemaliger Spitzenrodler). Zu Beginn der abgelaufenen Saison fehlte der Testvergleich, denn als einziges Damen-Duo im italienischen Kader konnten die Trainingszeiten der Herren-Doppelsitzer keinen aussagekräftigen Aufschluss geben.

Oberhofer ist als Kind in Meransen aufgewachsen und lebt jetzt in Rodeneck. Ihr größter Fan ist ihr Partner Christian Stampfl, wenngleich Marion mit Humor klarstellt. &bdquo;Ich sage ihm immer, er soll mein Freund sein und nicht mein Fan.“

Akribische Arbeiterinnen Trainingsfleiß und Zielstrebigkeit zeichnet beide Rodlerinnen aus. Da die Konkurrenz nicht schläft, gilt es Dinge und Abläufe zu verbessern. Doch in welchen Bereichen wollen Vötter/Oberhofer die Hebel ansetzen? &bdquo;Beim Start müssen wir zulegen. In Millisekunden gilt es, perfekt zu harmonieren. Patrick Rastner wird uns in dieser Hinsicht einige neuen Sachen beibringen“, weiß Oberhofer.

Vötter und Oberhofer in Aktion. © Foto Hermann Sobe / Hermann Sobe

&bdquo;Wir sind athletisch gut drauf, aber dennoch sind am Start einige noch etwas schneller. Das wollen wir verbessern und auch im Eiskanal, also was die Haltung auf der Rodel anbelangt, haben wir noch Spielraum“, erklärt Vötter. Sie wird am 3. April 29, hat am gleichen Tag Geburtstag wie Dorothea Wierer.

Biathlon-Queen Wierer hat ihr eine Olympiamedaille voraus. 2026 werden die letzten Winterspiele für Vötter sein und man kann sich denken, welches Traumziel sie dann hat. Erfolgsgeheimnis gibt es keines, dank ihrer Konstanz auf höchstem Niveau ging die Kristallkugel wieder an Oberhofer/Vötter.

Terminmarathon nach Saison Die nächsten Tage und Wochen laufen (endlich) ohne Schlitten und Eiskanal ab. &bdquo;Wir haben Sponsorentermine, einige Empfänge und Feiern oder Interviews“, weiß Oberhofer. Zudem gilt es mit alternativen Sportarten einen harmonischen Wechsel in ruhigere Tage zu finden. &bdquo;Es ist mir wichtig, fit zu bleiben. Ich kann beim Tourenskigehen, beim Skifahren oder Tennis spielen gut abschalten“, berichtet Vötter. Oberhofer sieht es ähnlich: &bdquo;Klettern, Skifahren und Ski-Langlauf stellen derzeit eine schöne Abwechslung dar“, erzählt Oberhofer. „Im Leistungssport braucht es den unbedingten Willen. Wir werden an verschiedenen Dingen die Hebel ansetzen. Patrick Rastner wird uns helfen, beim Start eine etwas andere Technik anzuwenden.“ Marion Oberhofer Auch Zeit zum Wellness-Urlaub in Südtirol soll bleiben und mit den Trainern gibt es in Kürze eine genaue Analyse und einen Ausblick in den neuen Winter. Die Konkurrenz aus Deutschland, Österreich, Lettland und er USA hat nämlich auch viel vor.

Bis zu den Olympischen Spielen ist es gar nicht mehr so weit. Im athletischen Bereich und was den Startablauf (in Meransen) anbelangt, herrschen in Südtirol beste Bedingungen. Die Trainingsfahrten auf der Bahn in Cortina (in der Hoffnung, sie wird rechtzeitig fertig) gibt es wohl erst in der Saison 2025/26.

Beharrlichkeit und immer ein klares Ziel vor Augen Vötter/Oberhofer haben gezeigt, dass sie aufs Ganze gehen können. Sie haben im Kindes- und Jugendlichen-Alter auf das Rodeln gesetzt und mit Beharrlichkeit ihre Ziele erreicht. Dass die erste Große Kristallkugel bei der Doppelsitzer-Premiere der Damen im Weltcup kein Anfängerglück war, konnten die Sprint-Weltmeisterinnen von 2024 in den letzten Monaten beweisen.

Frischen Wind wird es im Südtiroler Team für Vötter/ Oberhofer bestimmt geben. Nadia Falkensteiner (21/Bruneck) und Rodelpartnerin Annalena Huber (wird am 10. März 20/ ebenso Bruneck) werden in Zukunft nach der heurigen Verletzungspause wieder angreifen. Es ist sehr wahrscheinlich, dass bei den Winterspielen 2026 sogar 2 Südtiroler Damen-Paare auf Medaillenjagd gehen. Auf den Lorbeeren werden sich Vötter/Oberhofer gewiss nicht ausruhen. Und um nicht zu nervös zu werden, &bdquo;hilft Beruhigungsmusik und ein Stück Schokolade“, verrät Oberhofer.

Andrea Vötter im Kurzporträt Geboren am: 3. April 1995 Sternzeichen: Widder Geburtsort: Brixen Größe: 1,68 m Wohnort: Völs/Meransen Sportgruppe: Heer Debüt im Weltcup: 2012 Größte Erfolge: 2x Gewinn des Gesamt-Weltcups mit Marion Oberhofer, 6 Weltcupsiege, Sprint-Weltmeisterin im Doppelsitzer 2024, Team-Europameisterin 2019 Hobbys: Freunde treffen, Wellnessen, Skitouren gehen, Skifahren und Tennis

Marion Oberhofer im Kurzporträt Geboren am: 14. Dezember 2000 Sternzeichen: Schütze Geburtsort: Innichen Größe: 1,60 m Wohnort: Rodeneck Sportgruppe: Heer Debüt im Weltcup: 2017 Größte Erfolge: 2x Gewinn des Gesamt-Weltcups mit Andrea Vötter, 6 Weltcupsiege, Sprint-Weltmeisterin 2024, EM-Gold im Doppelsitzer, EM-Silber 2024 (jeweils mit Vötter) 2023 Hobbys: Skifahren, Ski-Langlauf, Klettern, Musik hören.

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„Fast unglaublich“: Ein Rodel-Duo auf der Erfolgsspur

Andrea Vötter und Marion Oberhofer haben am vergangenen Wochenende zum zweiten Mal den Gesamtweltcup bei den Doppelsitzern erobert. Die beiden Überfliegerinnen freuten sich riesig über den neuerlichen Erfolg.

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