
Madeleine Egle brach im Interview in Tränen aus. © ORF
Star-Rodlerin weint nach Sperre: „Karriere in Trümmern“
Mitten im Sommer sorgt eine Nachricht in der Wintersportszene für Aufsehen: Top-Rodlerin Madeleine Egle wurde für 20 Monate gesperrt. Die Nordtirolerin ist am Boden zerstört.
25. August 2025
Von: apa/det
Die Nachricht schlug am Montag ein wie eine Bombe. Madeleine Egle, eine der besten Kunstbahnrodlerinnen der Welt, ist wegen drei verpasster Dopingtests für 20 Monate gesperrt worden. Die 27-Jährige, die in ihrer Sportart schon zahlreiche Erfolge eingefahren hat, wird somit das große Highlight des kommenden Winters, sprich die Olympischen Spiele in Mailand und Cortina, verpassen.
„Ich hätte nie mit einer derart harten Bestrafung gerechnet, meine Karriere liegt gefühlt in Trümmern, ich weiß nicht, wie es weitergehen soll“, erklärte Egle in einer Aussendung des österreichischen Verbandes. Grund für die Sperre sind drei verpasste Dopingkontrollen im Jahr 2023. Ein Missed Test ist ein Versäumnis eines Sportlers oder einer Sportlerin des Topsegments des Nationalen Testpools – an dem Ort und zu der Zeit innerhalb des 60-minütigen Zeitfensters, das er für diesen Tag angegeben hat, für eine Dopingkontrolle zur Verfügung zu stehen.
Madeleine Egle zählt zu den besten Rodlerinnen der Welt. © dpa-Zentralbild / Martin Schutt
In einem Interview mit dem ORF erklärt Egle unter Tränen: „Die letzten Monate waren die härtesten in meinem Leben, auch weil man nicht weiß, was mit einem passiert. Natürlich braucht es eine Strafe, wenn man Fehler macht. Aber es fällt mir schwer zu verstehen. Wenn jemand eine positive Dopingprobe abgibt, egal ob beabsichtigt oder nicht, wird man weniger bestraft als ich“, sagt Egle.
Die 16-fache Weltcupsiegerin, zweifache Olympiamedaillengewinnerin und dreifache Weltmeisterin erklärte auch, wie die verpassten Dopingtests zustandegekommen sind. Beim ersten Mal habe sie kurzfristig woanders geschlafen und das nicht angegeben, beim zweiten Mal erst den falschen Reisetag eingegeben und später die Zeitverschiebung nicht bedacht. Beim dritten Mal habe sie bei einem Urlaub in Los Angeles keine Apartmentnummer ihres Airbnb angegeben. „Es ist blöd gelaufen und extrem ärgerlich, weil ich sonst auch ein perfektionistischer Mensch bin.“
Den Sinn des Lebens finden
Anfang 2024 wurde das Verfahren eröffnet, erst 20 Monate später kam es zum Urteil. Ob Egle im Herbst 2026 auf die Rodelbühne zurückkehrt, ist ungewisser denn je. „Ich möchte jetzt einfach mal abschalten und versuchen, meinen persönlichen Sinn im Leben zu finden. Auf jeden Fall werde ich mein Studium (Wirtschaftswissenschaften an der Uni Innsbruck, Anm.) fertig machen. Und vielleicht sammle ich Berufserfahrung bei einem Praktikum.“Profil bearbeiten
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