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Fabian Achenrainer  und der Südtiroler Alex Oberhofer   strahlten von ganz oben. © alle Fotos: Ulrich Wilhelm

v Rodeln Naturbahn

Fabian Achenrainer und der Südtiroler Alex Oberhofer strahlten von ganz oben. © alle Fotos: Ulrich Wilhelm

Auf der Winterleiten gibt es zwei Premierensieger

Der noch junge FIL Alpin Rodel Weltcup 2025/2026 schreibt spezielle Geschichten. Am Sonntag wurde auf der Winterleiten (AUT) der zweite Renntag ausgetragen. Neben den strahlenden Siegern Maximilian Pichler/Nico Edlinger und Riccarda Ruetz feierten Fabian Achenrainer und der Laaser Alex Oberhofer zeitgleich ihren ersten Weltcupsieg.

Der Rennsonntag war an Spannung kaum zu überbieten: Nach dem ersten Lauf führte Fabian Achenrainer knapp vor Alex Oberhofer, der sich mit Bestzeit im zweiten Lauf klar an die Spitze setzte. Achenrainer konnte vor allem im oberen Teil der Bahn nicht mit Oberhofer mithalten, dank Bestzeit im dritten Sektor leuchte dann auch bei Achenrainer im Ziel der Einser auf, zeitgleich mit Oberhofer. In 2.01,50 Minuten holten Achenrainer und Oberhofer ihren ersten Weltcupsieg in der Allgemeinen Klasse, vor dem Sieger vom Samstag, Daniel Gruber (+0,53 Sekunden).


„Der erste Lauf war sehr gut, im zweiten Lauf hatte ich oben ein paar kleine Fehler. Den Sieg mit Alex zu teilen ist richtig cool“, freute sich der 25-jährige Achenrainer. „Gestern ging bei mir gar nichts, mein großes Vorbild Patrick Pigneter rief mich an und meinte, ich solle endlich zeigen, was ich kann. Das habe ich getan, vor allem im zweiten Lauf“, so der 20-jährige Oberhofer, der sich vor dem Finale am Start noch ein Überraschungsei mit Achenrainer geteilt hatte. Im Gesamtweltcup liegt Gruber (170 Punkte) nach zwei Weltcups an der Spitze, dahinter folgen Achenrainer (160) und Oberhofer (155).

Riccarda Ruetz legte am Sonntag nach.

Riccarda Ruetz legte am Sonntag nach.


Riccarda Ruetz gewann nach ihrem ersten Weltcupsieg am Samstag auch das Rennen am Sonntag. Der Premierensieg scheint die Tirolerin zu beflügeln, mit einer Gesamtzeit von 2.04,40 Minuten raste die Vize-Weltmeisterin in souveräner Manier zu ihrem zweiten Weltcupsieg. „Es hat heute richtig Spaß gemacht zu fahren, die Bahn war in einem perfekten Zustand und auch das Material war richtig schnell. Nachdem ich zuletzt öfter krank war, hoffe ich bis zum nächsten Rennen körperlich in Topform zu sein“, so die 21-Jährige. Erneut als Zweite stand Nina Castiglioni (+0,44 Sekunden) am Podium, vor ihrer Teamkollegin Daniela Mittermair (+1,27). Wie bereits am Samstag wurde Lisa Walch (GER/+1,30) Vierte. Im Gesamtweltcup führt Ruetz mit 200 Punkten, vor Nina Castiglioni (170) und Jenny Castiglioni (125).

Positionstausch bei den Lambachers als Glücksgriff

Maximilian Pichler/Nico Edlinger sind auf der 940 Meter langen Naturrodelbahn im Steirischen Zirbenland seit vier Rennen ungeschlagen. Nach dem Sieg beim Weltcupauftakt am Samstag legten die amtierenden Europameister am Sonntag nach und feierten in 1.05,44 Minuten ihren insgesamt sechsten Weltcupsieg. Wie im Vorjahr gewannen Pichler/Edlinger auch diesmal die beiden ersten Rennen des Winters. „Mit zwei Siegen in die neue Saison zu starten ist einfach wichtig, das Material passt und auch unsere Form stimmt“, erklärte Pichler im Siegerinterview. „Das nächste Rennen ist im Passeiertal, diese Bahn sind wir im Doppelsitzer noch nie gefahren, aber wir werden unser Bestes geben“, fügte Edlinger hinzu.

Im Doppelsitzer gilt normalerweise die Grundregel, dass der größere/schwerere Fahrer der Vordermann ist. Die Brüder Matthias und Peter Lambacher sind in etwa gleich groß und gleich schwer, die amtierenden Weltmeister wagten daher nach dem enttäuschenden vierten Platz am Samstag ein ungewöhnliches Experiment: Peter wechselte auf die Position des Vordermannes, Matthias übernahm die Rolle des Hintermannes. Mit einer Zeit von 1.06,30 Minuten (und Bestzeit im mittleren Sektor) gelang Peter Lambacher/Matthias Lambacher als Zweite der Sprung aufs Podium, vor ihren Teamkollegen Tobias Paur/Andreas Hofer (1.06,65 Minuten). „Der Samstag war eine Enttäuschung, daher haben wir uns spontan für diesen Positionswechsel entschieden. Vor drei Jahren hatten wir das im Training einige Male probiert, und jetzt wollten wir es im Rennen wissen“, gab Peter Lambacher nach seinem ersten Podestplatz als Vordermann zu Protokoll.

Maximilian Pichler/Nico Edlinger holten sich erneut den Sieg.

Maximilian Pichler/Nico Edlinger holten sich erneut den Sieg.


„Der Peter hat das super gemacht, auch wenn er im Mittelteil die „Einsitzerlinie„ gefahren ist, und ich in manchen Kurven mit dem Knie beinahe die Bande gestreift hätte“, lachte Matthias Lambacher. Die Internationale Rennrodelordnung IRO regelt nur den personellen Austausch eines Fahrers, würde also ein Doppelsitzer mit einem neuen Fahrer starten, würde dies als neue Paarung gewertet. Ein Tausch der Position wie von Lambacher/Lambacher vollzogen hat keine Auswirkung.
In der Gesamtwertung führen Pichler/Edlinger mit 200 Punkten, vor Paur/Hofer (155), Lambacher/Lambacher (145) und den Slowaken Gabriel Halcin/Samuel Halcin (130).

Für den Österreichischen Rodelverband ÖRV ist es ein historisches Ergebnis, zuletzt gab es beim Weltcup in Umhausen am 3. Januar 2001 Siege in allen drei Kategorien, damals gewannen Sandra Mariner (Einsitzer Damen), Gerhard Pilz (Einsitzer Herren) und Reinhard Beer/Herbert Kögl (Doppelsitzer). Der FIL Alpin Rodel Weltcup geht 3./4. Januar 2026 im Passeiertal weiter.


Top-3 Einsitzer Herren (21.12.2025)
1.Fabian Achenrainer (AUT), 2.01,50 Minuten
1. Alex Oberhofer (ITA/Laas), ex aequo
3. Daniel Gruber (ITA/Schleis), +0,53 Sekunden

Top-3 Einsitzer Damen
1.Riccarda Ruetz (AUT), 2.04,40 Minuten
2. Nina Castiglioni (ITA/Partschins), +0,44 Sekunden
3. Daniela Mittermair (ITA/Deuschnofen), +1,27 Sekunden

Top-3 Doppelsitzer
1. Maximilian Pichler/Nico Edlinger (AUT), 1.05,44 Minuten
2. Peter Lambacher/Matthias Lambacher (ITA/Villnöß), +0,86
3. Tobias Paur/Andreas Hofer (ITA/Völs/Platt in Passeier), +1,21

Schlagwörter: Wintersport Alpinrodeln

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