Patrick, der Große

Liegt es an seinem Schlitten? Oder sind sein Talent und Können der Konkurrenz doch dermaßen überlegen, dass diese eindrucksvolle Siegesphalanx nicht entzweit werden kann? Bei Patrick Pigneter trifft beides zu. Der Völser stand in der Vergangenheit nämlich schon derart oft auf dem Siegerstockerl, dass der internationale Rodelverband wohl schon mit dem Gedanken spielt, das Podium auf den Namen &bdquo;Patricks persönliches Wohnzimmer“ zu taufen.

Konstanz als Erfolgsmittel Dabei war die heurige Saison ein Kraftakt, in dem für den Völser anfangs alles wie gewohnt zu verlaufen schien, da die Siegernamen in den ersten drei Rennen immer auf Patrick Pigneter lauteten. Erst gen Ende hin bekam seine Dominanz erste Brüche, der Sprung in sein persönliches Wohnzimmer wurde seltener, dafür nistete er sich öfters in der benachbarten Küche ein – oder notfalls auch im Vorgarten. Denn obwohl er in den letzten Wettkämpfen keine Siege mehr feiern konnte, hielt er sich hartnäckig an der Spitze und entschied das Punkterennen somit auch dank zweitklassiger Platzierungen für sich. Ganz klar: &bdquo;Die Konstanz hat dieses Mal entschieden“, ist sich der Rodler aus Völs sicher. Eine eindrucksvolle Bilanz Der elfte Gesamtsieg am Stück war somit perfekt und stellt ein weiteres Mosaiksteinchen im vorbildhaften Curriculum Vitae des 28-Jährigen dar. Insgesamt ließ sich Pigneter noch 14 Medaillen bei Weltmeisterschaften (neun davon Gold) und zwölfbei Europameisterschaften (siebenGold) gutschreiben – ganz abgesehen von den acht Gesamtweltcupsiegen im Doppelsitzer. Langeweile? &bdquo;Keinesfalls“ So manch einer wird sich nun sicherlich fragen, ob Pigneter nicht langsam langweilig wird. &bdquo;Nein, auf keinen Fall, der Sport ist meine große Passion und gleichzeitig auch mein Beruf“, so der 28-Jährige, der schmunzelnd hinzufügt: &bdquo;Die Arbeit eines Angestellten wird mit der Zeit ja auch nicht langweilig.“ Trotzdem muss Pigneter zugeben, dass seine Motivation ab und an etwas nachlässt, beispielsweise im heurigen Saison-Finish – nach zwölf Weltcupsaisonen hat das aber auch platz.

Viel Pause gibt es nicht Nichtsdestotrotz denkt Pigneter auch jetzt schon an die anstehende Weltcupsaison und experimentiert in den nächsten Wochen bei diversen nationalen Rodelbewerben mit dem Material. Danach ist seine Saison aber endgültig beendet und die Rodel muss für die nächsten Monate im Abstellraum geparkt werden. Viele trainingsfreie Tage will sich der Völser aber nicht gönnen. &bdquo;Im Frühling und Sommer halte ich mich drei Mal pro Woche im Fitnessstudio in Form, zudem gehe ich Bergsteigen und Radfahren“, so Pigneter, der in der wettkampffreien Zeit auch halbtags im Unternehmen seines Vaters arbeitet. Am wohlsten fühlt er sich aber weder beim Gewichtdrücken, noch vor seinem Büro-Schreibtisch, sondern nach wie vor auf den eisigen Gefällen der Naturbahnen. Mit seinem Lieblingsspielzeug, der Rodel, wohlbemerkt.

SportNews / Thomas Debelyak

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Patrick, der Große

Dominant, dominanter, Patrick Pigneter. Der Völser sicherte sich am Samstag in Umhausen zum bereits elften Mal in Folge den Gesamtweltcup im Naturbahnrodeln. Genug hat der 28-Jährige aber noch lange nicht.

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