L Ski Alpin

Teilt das Schicksal mit zwei anderen Südtirolerinnen: Vera Tschurtschenthaler © Pentaphoto

3 Athletinnen, das gleiche Schicksal: Kader-Ausschluss

Die Sommervorbereitung hat für die heimischen Ski-Cracks längst begonnen. Für drei Südtiroler Athletinnen verläuft diese jedoch komplett anders als noch im Vorjahr – weil sie nicht mehr der Nationalmannschaft angehören. Aufgeben ist für Vera Tschurtschenthaler, Laura Steinmair und Celina Haller jedoch keine Option.

Von:
Leo Holzknecht

Als der italienische Wintersportverband FISI im Mai die Zusammensetzung der Ski-Nationalmannschaft verkündete, suchte man ihre Namen vergebens. Ist Tschurtschenthaler dies bereits einmal passiert, so betraten Steinmair und Haller mit dem Ausschluss Neuland. Wie die Protagonistinnen diese Entscheidung aufgenommen haben, ob sie damit gerechnet hätten und wie ihre Pläne aussehen, lesen Sie hier.


Vera Tschurtschenthaler hat es in der abgelaufenen Saison zwei Mal in die Weltcup-Punkte geschafft und konnte im Europacup einen Podestplatz einfahren. Zu ihrem Ausschluss sagt sie: „Nach der Saison ist viel debattiert worden – ohne dass man einen gemeinsamen Nenner gefunden hat. Ich habe alles in meiner Macht stehende versucht, um meinen Platz zu wahren, musste schlussendlich aber kapitulieren. Offenbar wurde entschieden – auch aufgrund von Sparmaßnahmen – dass in der Technikgruppe nur noch Platz für vier Slalomfahrerinnen war. Ich war die Fünfte, obwohl wir während der Saison mehr oder weniger das gleiche Niveau gezeigt hatten.“

„Zum Glück bin ich nun in die Heeressportgruppe aufgenommen worden, die mich stark unterstützt. Ich habe nun mit dieser Tatsache abgeschlossen und sie so angenommen, wie sie ist. Ich bin mit der Situation, mit den neuen Trainern, die an meiner Seite stehen, glücklich und probiere wirklich, das Beste daraus zu machen. Und ich bin mir sicher, dass der Ausschluss auch Positives mit sich bringt“, führt Tschurtschenthaler aus.

Steinmairs ungewisse Zukunft

Sechs Mal landete Laura Steinmair im letzten Winter in den Europacup-Punkterängen. Das bescherte der 22-Jährigen vier Tickets für den Weltcup. In Kranjska Gora und am Kronplatz verpasste sie jedoch jeweils die Qualifikation für den zweiten Durchgang. „Sie haben mich ein paar Wochen vor der Bekanntgabe gewarnt, dass es passieren könnte. Allerdings stand es noch nicht fest, weswegen ich bis zum letzten Moment gehofft habe. Als es dann tatsächlich fix war, war ich schon ziemlich enttäuscht und auch ein bisschen schockiert.“

Laura Steinmair steht vor einer ungewissen Zukunft. © Pentaphoto


Und weiter: „Es ist extrem schade, aber es muss weiter gehen. Pläne für die Zukunft zu schmieden, ist nicht leicht, weil ich keiner Sportgruppe angehöre. Ich muss erst sehen, mit wem ich trainiere und wer mich im Winter zu den Rennen begleitet. Das wird sich in den nächsten Wochen ergeben. Auf jeden Fall werde ich weiter fahren und probieren, das Beste daraus zu machen“, meint die Athletin aus Olang.

Haller prangert Kommunikation an

Wie Steinmair fuhr auch Celina Haller in der Vorsaison sechs Mal im Europacup in die Punkte. Zwei 11. und ein 12. Platz reichten jedoch nicht, um einen Startplatz im Weltcup zu sichern. „Mein Trainer hat mir schon zuvor gesagt, dass es nicht gut aussieht, weil sie aufgrund der Kürzungen die Kader reduzieren mussten. Also habe ich es zu 80 Prozent schon zuvor gewusst. Er wollte mich aber zumindest in der Europacup-Gruppe halten, weil ich dort klar in den Top-30 bin.“

Celina Haller blickt nach vorne. © Celina Haller


„Die Nachricht habe ich dann aus den Sozialen Medien aufgenommen, was extrem schade war, obwohl ich mich auf dieses Szenario eingestellt hatte. Jetzt trainiere ich mit der Finanzgruppe mehrheitlich auf dem Stilfser Joch. Mein Vater wird mir ebenfalls zur Seite stehen. Anfang der neuen Saison wird man dann sehen, wie es weiter geht“, betont die Slalom-Spezialistin aus Schenna.

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