
Das Tauziehen um Lara Colturi hat begonnen. © Social Media
300.000 Euro für Colturi: So will Albanien den Ski-Star halten
In den letzten Tagen sorgte der mögliche Nationenwechsel von Lara Colturi in der Ski-Szene für Aufruhr. Der albanische Skiverband will das italienische Wunderkind aber nicht an dessen Heimatland verlieren und hat nun mit einer großzügigen Offerte gekontert.
18. April 2025
Von: leo
Lara Colturi wechselte 2022 – in ihrer ersten Profisaison – die Flagge, weil der italienische Wintersportverband FISI ihr nicht ein Privatteam zur Verfügung stellen wollte. Das Ein-Frau-Team legte in den letzten drei Saisonen einen rasanten Aufstieg hin – und das, obwohl sich die Italienerin dazwischen das Kreuzband riss. Vor den Olympischen Spielen in Mailand und Cortina im nächsten Jahr sehnt Colturi nun die Rückkehr nach Italien herbei. Albanien will davon aber nichts wissen und kämpft um sein Talent.
Wie der Präsident des albanischen Skiverbandes Elvis Toci im Interview mit dem TV-Sender Top Channel sagte, verstehe er den Vorstoß der Italienerin. „Ich sehe nichts Abnormales an dieser Geschichte. Dass Lara und ihre Eltern über die Möglichkeit nachgedacht haben, bei den Olympischen Spielen für ihr Heimatland anzutreten. Aber wir befolgen unsere eigenen Interessen. Und ich möchte auch erwähnen, dass sie ohne Albanien nicht die Athletin wäre, die sie jetzt ist, obwohl sie zuvor in Italien ausgebildet wurde“, erklärt Toci.
Albanien lässt nicht locker
Um einen Nationalwechsel reibungslos abzuwickeln, muss dieser bis zum 1. Mai beim internationalen Skiverband FIS eingereicht werden. Zurzeit fehlt aber noch das albanische OK. Und wie es aussieht, werden Toci & Co. bis zum Schluss kein grünes Licht geben. Colturi müsste in diesem Fall ein ganzes Jahr pausieren. Zudem würde sie ihre FIS- und Startlisten-Punkte verlieren. Ein unvorstellbares Szenario.Lara Colturi will für Italien starten. © AFP / JURE MAKOVEC
„Ohne die erforderlichen finanziellen Mittel wären wir die Ersten, die sie gehen lassen würden. Premierminister Edi Rama hat uns aber eine Finanzierung in Höhe von 300.000 Euro zugesichert. Wir unternehmen große Anstrengungen, um das für Lara benötigte Budget aufzubringen“, so Toci, der einräumt, dass Albanien zuvor nicht darauf vorbereitet gewesen sei, die nötigen Gelder für eine Athletin ihres Kalibers zur Verfügung zu stellen.
Sicher ist: Beide Parteien müssen eine schnellstmögliche Lösung finden, denn die Zeit drängt. Die FISI hält sich unterdessen bedeckt, wird im Hintergrund die Rückkehr der „verlorenen Tochter“ aber vorantreiben.
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