
Für Ski-Ass aus Italien ist Schluss. © Pentaphoto
Bei Italiens Ski-Herren: Ein tränenreiches Karriereende
Die erste Woche bei der Ski-Weltmeisterschaft in Courchevel ist passé. Sie hat nicht nur manch einen sensationellen Sieg oder die eine oder andere tränenreiche Enttäuschung hervorgebracht, sondern auch viele emotionale Momente. Einen davon gab es am Sonntag im Herren-Team der Azzurri.
12. Februar 2023
Von: det
Matteo Marsaglia stand in den vergangenen Tagen im Mittelpunkt einer Polemik, für die er im Grunde eigentlich nichts konnte. Der 37-jährige Römer hatte von den Trainern schon vor Beginn der Weltmeisterschaft den Startplatz für die Abfahrt zugesichert bekommen. Dann fuhr Christof Innerhofer in den Trainings sensationell gut, doch für ihn war im vierköpfigen Quartett kein Platz mehr und er musste nach Hause fahren. Das hat in italienischen Ski-Kreisen, aber auch weit darüber hinaus für hitzige Diskussionen gesorgt.
Marsaglia hatte am Sonntag seinen WM-Auftritt und belegte in der Abfahrt den 15. Platz. Wie sich nun herausstellte, war das eine Art Abschiedsvorstellung. Nach dem Rennen erklärte der Skifahrer aus Italiens Hauptstadt, dass er am Ende der Saison seine Karriere beenden wird. „Ich war nicht der Skifahrer der 1000 Siege, aber ich denke, ich bin oft aufgestanden und hoffe, dass ich für einige ein Beispiel sein konnte. Es war eine tolle Reise“, sagte er im Interview mit Eurosport – mit brüchiger Stimme, vielen emotionalen Pausen und Tränen im Gesicht.
Ein Weltcupsieg, aber auch viele Rückschläge
Marsaglia, dessen Schwester Francesca ihre Karriere im Vorjahr beendet hatte, nahm bisher an 207 Weltcuprennen teil. Sein größter Erfolg war der Super-G-Sieg in Beaver Creek 2012, in der selben Saison erreichte er auch im Gröden-Super-G als Zweiter das Podest. Marsaglias Karriere war aber auch von vielen Verletzungen gekennzeichnet, vor allem seine Rückenprobleme zogen sie wie ein rotes Band durch die Laufbahn.„Jetzt will ich Vollzeit-Papi werden.“ Matteo Marsaglia
Jetzt will sich der Routinier für das Weltcup-Finale qualifizieren, um sich dann von der Ski-Bühne zu verabschieden. Was danach kommt? „Ich will erst einmal Vollzeit-Papa machen“, sagt er in einer Mitteilung des italienischen Wintersportverbandes. „Einen Sohn habe ich schon, ein zweites Kind ist unterwegs. Ich möchte ein Jahr lang eine Auszeit nehmen und mich meiner Familie widmen. Was danach kommt, werden wir sehen. Sicher ist, dass ich meinen Kindern Skifahren lerne. Dieses Glück möchte ich weitergeben.“
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