Lucas Braathen und Henrik Kristoffersen lieferten sich einen packenden Fight. © APA/afp / CHARLY TRIBALLEAU

Braathen schnappt sich das Slalom-Kristall

Nicht Henrik Kristoffersen, sondern Lucas Braathen ist der neue Slalom-König: Der 22-Jährige wehrte am Sonntag in Soldeu (Andorra) den Generalangriff seines Landsmanns ab und sicherte so seine erste kleine Kugel.

19. März 2023

Von: leo

32 Punkte trennten die beiden Norweger vor dem abschließenden Slalom. Kristoffersen war somit gezwungen, mindestens Siebter zu werden. Das schaffte er als Dritter locker. Nach einem verhaltenen ersten Lauf zündete der 28-Jährige in der Entscheidung den Turbo. Braathen konterte jedoch gekonnt. Der Youngster verteidigte seinen Vorsprung aus dem ersten Durchgang und blieb vor Kristoffersen. Damit stand fest: Die Kugel ist ihm nicht mehr zu nehmen. Dass Braathen den Tagessieg Ramon Zenhäusern überlassen musste, konnte er verkraften.

Auf der stark ramponierten Piste bot Kristoffersen eine sehr gute Leistung, die Braathen stark unter Druck setzte. Letzterer bewies aber, dass er Nerven wie Drahtseile hat. Er verwaltete seinen Vorsprung nicht, er riskierte. Nur so konnte er seinen Landsmann in Schach halten. Dieser Plan ging auf: Obwohl er beileibe nicht fehlerfrei fuhr, leuchtete es im Ziel grün auf. Danach gab es kein Halten mehr. Vor den Augen von Marco Odermatt, Mikaela Shiffrin und Aleksander Aamodt Kilde, die das Rennen im Zielraum hautnah mitverfolgten, platzten die Emotionen aus dem Halb-Brasilianer heraus. Dass Zenhäusern mit einer fantastischen Leistung zu seinem 6. Weltcupsieg fuhr, verkam beinahe zur Randnotiz.

Alex Vinatzer zeigte eine grandiose Aufholjagd. © ANSA / JEAN-CHRISTOPHE BOTT

Alex Vinatzer sorgte unterdessen für ein versöhnliches Ende einer turbulenten Saison: Zu Beginn schied er drei Mal in Folge aus, bevor er in die Spur fand und bei der WM die Bronzemedaille gewann. Seine ersten Riesentorlauf-Punkte im Weltcup konnte er auch sammeln. Am Sonntag profitierte der Wolkensteiner von der stark nachlassenden Piste und verbesserte sich dank der Laufbestzeit im zweiten Lauf um 14 Positionen. Vinatzer belegte den starken 5. Schlussrang.

Slalom in Soldeu, das Ergebnis: