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Ski-Einzelkämpfer hat sich schwer verletzt. © AFP / FRANCOIS-XAVIER MARIT

Der Ski-Zirkus verliert seinen berühmten Exoten

„Meine Träume müssen noch ein Jahr warten“: Das sind die emotionalen Worte eines famosen Ski-Exoten, der seine Saison beenden muss, noch bevor sie richtig begonnen hat.

Im vergangenen Winter war Henrik von Appen einer der heimlichen Gewinner der Saison. Mit 28 Jahren hat der Chilene erstmals den Sprung in die Weltcuppunkte – und somit an die Weltspitze – geschafft. Fünf Mal fuhr er in die Top 30, ein Mal wurde er 14. – das ist das beste Ergebnis seiner kompletten Laufbahn. Heuer wollte von Appen den endgültigen Durchbruch schaffen, doch dazu wird es nicht kommen.


Der Speed-Spezialist hat sich im Abfahrtstraining von Beaver Creek schwer am Knie verletzt und fällt mit einem Kreuzbandriss für den Rest der Saison aus. „Ich bin sehr frustriert“, schreibt von Appen auf Social Media. „Eine solche Geschwindigkeit wie zurzeit hatte ich noch nie in meiner Karriere. Ich wollte sie in jedem Weltcuprennen umsetzen. Wir haben als Team sehr hart gearbeitet, und ich weiß, viele Chilenen hätten sich gefreut, einen Landsmann an der Spitze des weißen Sports zu sehen“, so der Südamerikaner.

Im Beaver-Creek-Training landete von Appen in den Fangnetzen. © GETTY IMAGES NORTH AMERICA / CHRISTIAN PETERSEN


„Meine Träume“, so ein emotionaler von Appen, „müssen noch ein Jahr warten. Aber ich habe es in der Vergangenheit schon geschafft, aus solchen Situationen herauszukommen.“

Ein Einzelkämpfer mit vielen Freunden

Damit muss der Ski-Zirkus auf einen seiner berühmten Exoten verzichten. Von Appen ist nämlich ein Einzelkämpfer aus Chile, der einzige Weltcup-Fahrer seines Landes. Trotz zahlreicher Widrigkeiten (unter anderem muss er sich teilweise noch selbst finanzieren) blieb er jahrelang beharrlich und erntete in der vergangenen Saison mit den ersten starken Ergebnissen die Früchte dieser Arbeit. Überdies macht ihn seine sympathische Art in der Ski-Szene äußerst beliebt. Im Herbst, wenn die Ski-Stars zu Trainingszwecken nach Südamerika reisen, kam es schon mal vor, dass von Appen einige seiner Kollegen in der chilenischen Heimat zum Essen eingeladen hat.

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