
Dominik Paris hat eine Medaille nur hauchdünn verpasst. © ANSA / JEAN-CHRISTOPHE BOTT
Der Wutschrei des Dominik Paris: „Die Schnauze voll“
Vierter bei einer Weltmeisterschaft – das will keiner werden. Und doch musste Dominik Paris am Sonntag bei der WM-Abfahrt in diesen sauren Apfel beißen. Nach dem Rennen war der Ultner Superstar hin- und hergerissen.
09. Februar 2025
Aus Saalbach-Hinterglemm

Von:
Thomas Debelyak
Am Sonntag war kein guter Tag, um eine Werbebande im Zielbereich von Saalbach-Hinterglemm zu sein. Als Dominik Paris vor mehr als 15.000 Zuschauern abschwang und Platz 4 auf der Anzeigetafel aufleuchten sah, war der Ultner fuchsteufelswild. Mit viel Wucht haute der Superstar auf die Werbebande drauf und stieß einen verärgerten Schrei aus. Hauchdünn hinter dem Bronzerang, Medaille verpasst, und am Ende auf dem undankbarsten aller WM-Plätze, dem vierten Rang, gelandet!
Nein, Dominik Paris hatte bei dieser Weltmeisterschaft bisher nicht das Hundertstelglück auf seiner Seite. Im Super-G fehlten ihm 0,16 Sekunden auf Bronze, dieses Mal waren es läppische 14 Hundertstel. „Ich habe die Schnauze voll. Hintennach kann man natürlich plärrn, aber es hilft nichts“, sagte Domme anschließend in der Mixed-Zone.
Paris lässt den Frust raus. © APA / TOBIAS STEINMAURER
Paris weiß genau, was ihm die Medaille gekostet hat: Nach rund 30 Sekunden unterlief ihm bei einer Linkskurve ein gravierender Fehler, der ihm entscheidend viel Geschwindigkeit und somit Zeit gekostet hat. Das trübte eine Fahrt, die ansonsten mehr als medaillenwürdig war, da Paris in den Teilzeiten immer ganz vorne dabei war.
„Hier ist kein Platz für Fehler.“ Dominik Paris
„Ich bin schon oft genug bei solchen Rennen mitgefahren, um zu wissen, dass hier kein Platz für Fehler ist. Eine Piste wie diese verzeiht es dir nicht, wenn du einen Fehler machst. Wenn mir so etwas in Bormio passiert, gibt’s danach noch genug Möglichkeiten, wieder Schwung zu holen. Aber hier wirkt sich das halt richtig lange aus“, sagte Paris.
„Domme“ nimmt viel Positives mit
Trotzdem weiß der 35-Jährige, dass die bisherigen WM-Rennen – wenn auch ohne Medaille – ein Schritt nach vorne waren. Nach einem Saisonbeginn, in dem Paris kaum auf Touren gekommen ist, hat er nun wieder einen Weg gefunden, schnell zu sein. „Ich bin wieder dabei, wo die Musik spielt, das stimmt mich positiv. Ich spüre noch, dass mir der letzte Tick Unbekümmertheit fehlt, der derzeit vor allem die jungen Schweizer ( wie Weltmeister Franjo von Allmen, Anm. d. Red.) auszeichnet. Aber ich bin wieder vorne dran, das ist schon mal gut!“Dominik Paris zeigte eine herausragende Fahrt, doch ein Fehler kostete die Medaille. © APA/afp / DIMITAR DILKOFF
Die WM ist für Paris noch nicht zu Ende, eine Medaillenchance hat er noch. Er wird am Mittwoch die neu eingeführte Teamkombination bestreiten. Dabei treten jeweils ein Slalomfahrer und ein Abfahrer desselben Landes gemeinsam an, das Duo, das am Ende in Summe die schnellste Zeit hat, gewinnt. Gut möglich, dass es hier zu einem Traumteam Dominik Paris/Alex Vinatzer kommt.
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