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Die Hahnenkammrennen in Kitzbühel sorgen für besonders hohe Emissionen. © APA / EXPA/ JOHANN GRODER

Die FIS steht am Pranger: Klimaschutz nur gespielt?

Die Umweltorganisation Greenpeace und die Initiative „Protect Our Winters“ haben Kritik an der Klimapolitik des Internationalen Skiverbandes FIS geübt. Diese fällt ungewohnt heftig aus.

Eine Studie habe ergeben, dass allein die vier Großevents des alpinen Rennkalenders in Kitzbühel, Schladming, Adelboden und Sölden schon 85 Prozent der insgesamt von der FIS für diese Disziplin angegebenen Emissionen ausmachen würden, heißt es in einer gemeinsamen Mitteilung der beiden Organisationen. Über 30 weitere Weltcup-Events sowie hunderte andere Rennveranstaltungen seien dabei noch nicht berücksichtigt.


Diese und weitere Ergebnisse der Studie würden darauf schließen lassen, dass die Zahlen der FIS „realitätsfern und viel zu gering kalkuliert worden“ seien. Man fordere FIS-Präsident Johan Eliasch dazu auf, „das Greenwashing zu stoppen“, heißt es in der Mitteilung: „Zudem soll die FIS bei ihrem Kongress diesen Donnerstag echte Klimaschutzmaßnahmen beschließen und den Rennkalender für die Wintersaison klimafit machen.“

FIS-Präsident Johan Eliasch wird zum sofortigen Handeln aufgefordert. © ANSA / CHRISTIAN BRUNA


Die FIS erzähle „Wintermärchen, wenn sie behauptet, das Klima zu schützen oder gar klimapositiv zu sein“, wird Ursula Bittner, Wirtschaftsexpertin bei Greenpeace in Österreich, zitiert. „In der Realität werden Profimannschaften sowie Zuschauerinnen und Zuschauer quer über den Globus geschickt, um an den Events teilzunehmen. Die FIS unter Präsident Eliasch treibt damit die Klimakrise voran und zerstört ihre eigene Daseinsgrundlage. Weiße Winter sind dann Schnee von gestern.“

Der österreichische Skirennfahrer Julian Schütter, der Mitglied von „Protect Our Winters“ ist, sagte: „Wir alle lieben Wintersport, deswegen brauchen wir einen internationalen Verband, der Klimaschutz ernst nimmt. Bisher kamen von der Fis aber nur leere Versprechen.“

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