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Lässt die Korken knallen: Dominik Paris. © ANSA / LUCIANO SOLERO

Paris völlig überwältigt: „Mir fallen mehrere Steine vom Herzen“

Dieser 16. Dezember 2023 wird in der Südtiroler Sportgeschichte einen besonderen Platz finden: Dominik Paris hat nämlich erstmals in seiner Karriere den Klassiker in Gröden gewonnen. Nach dem Rennen war der Ultner überwältigt.

In Gröden wurde an diesem Wochenende einmal mehr klar, warum Dominik Paris zu den besten Abfahrern der Geschichte zählt. Am Freitag lief bei ihm im Super-G nichts zusammen, er fuhr mit Platz 55 sein schwächstes Ergebnis in 15 Jahren Weltcup heraus. Andere hätten daran vielleicht zu knabbern gehabt, Paris aber nicht. 24 Stunden später zauberte der Parade-Abfahrer einen Lauf in den Grödner Schnee, mit dem er das Zielstadion am Fuße des Langkofels in ein Tollhaus verwandelte. Das Ergebnis: Der erste Paris-Sieg beim Heimrennen auf der berühmt-berüchtigten Saslong.


„Was soll ich sagen, ich bin einfach überwältigt, was da heute passiert ist“, sagt ein euphorisierter Paris im Interview mit dem ORF. „Ich habe versucht, so Ski zu fahren, wie ich es kann. Ich wollte nicht übertreiben, denn das passiert mir in Gröden häufiger. Dass es aber genau heute so aufgeht, das hätte ich mir nicht gedacht.“

„Ich war ein bisschen verzweifelt.“ Dominik Paris

Man glaubt es Paris aufs Wort, wenn er sagt: „Mit diesem Sieg sind mir gleich mehrere Steine vom Herzen gefallen.“ Denn das Ultner Kraftpaket hat keine einfache Zeit hinter sich. In der vergangenen Saison lief es beim nun 22-maligen Weltcupsieger überhaupt nicht rund: Ein einziger Podestplatz ist für Paris-Verhältnisse enttäuschend. „Ich wusste irgendwann nicht mehr, in welche Richtung ich arbeiten soll. Soll ich am Material was ändern, soll ich technisch was ändern, soll ich mehr oder weniger Gas geben. Ich war ein bisschen verzweifelt“, so der Südtiroler.

Paris meisterte die Saslong überragend. © APA/afp / TIZIANA FABI


Ein Wendepunkt war das Saisonfinale in Soldeu. „Dort habe ich das gute Gefühl zurückbekommen und mir gedacht: Jetzt mache ich eine gute Vorbereitung, bleibe cool und hoffe, gut zu starten.“ Ausgerechnet in Gröden ist sein Knoten nun geplatzt und der erste Weltcupsieg seit März 2022 Realität. Dabei hatte Paris in den letzten Jahren auf der Saslong immer wieder hart zu kämpfen. So richtig warm wollte er mit dem Grödner Klassiker nie werden. Zwar wurde er 2014 Abfahrts-Dritter und Super-G-Zweiter, doch ansonsten waren Platzierungen außerhalb der Top 10 die Regel.

Ob er sich denn gedacht hätte, hier noch einmal einen Sieg zu feiern, wurde Paris im ORF gefragt. „Nein, in den letzten 15 Jahren nicht.“ Die Zahl ist nicht zufällig gewählt: Am 19. Dezember 2008 – also vor genau 15 Jahren – gab Dominik Paris auf der Saslong sein Weltcupdebüt. Nun hat er diese so traditionsreiche Piste zum ersten Mal in die Knie gezwungen. „Dieser Sieg macht mich einfach nur happy“, so ein überglücklicher Domme.

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