Ein Anruf bei… Geburtstagskind Denise Karbon

SportNews.bz: Hallo Denise! Alles Gute zum Geburtstag! Denise Karbon: (lacht) Hallo, vielen Dank!

Wie feierst du heute?

Jetzt am Vormittag kommen meine Freundinnen zum Brunchen. Wir sitzen in meinem Garten zusammen und lassen den Tag schön gemütlich anfangen. Am Nachmittag werden dann die Verwandten vorbeischauen, zu Kaffe und Kuchen. Es wird ein schöner, gemütlicher Tag.

Du hast vor fünf Monaten deine Karriere beendet, hattest somit zum ersten Mal seit zwei Jahrzehnten im Sommer frei. Wie hast du den Sommer genossen?

Es war ein sehr intensiver Sommer. Ich habe eigentlich gedacht, dass ich viel daheim sein werde, weil ich ja keine Trainings mehr habe. Aber es ist eigentlich genau das Gegenteil eingetroffen. Ich habe im Mai die Master-Ausbildung zum Ski-Instruktor gemacht und war zwei Wochen auf den Skiern. Danach habe ich drei Wochen eine junge Athletin aus Rom betreut.

Dann warst du heuer ja schon mehr Tage auf den Skiern, als in den vergangenen Jahren…

(lacht) Ja, so gesehen stimmt das. Es hat mir jedenfalls sehr viel Spaß gemacht. Auch, weil ich meine alten Kolleginnen getroffen habe und dieses Ambiente nicht auf einen Schlag verlassen habe.

Ein Abschied auf Raten also…

Ja, genau so soll es auch sein. Es wäre nicht so fein, einen radikalen Schnitt zu machen und plötzlich komplett nichts mehr mit dem Skizirkus zu tun zu haben. Meine Freizeit habe ich jedenfalls auch dafür verwendet, um Sport zu machen. Ich bin klettern und wandern gegangen, laufen, Rad fahren – einfach das, was ich in der Natur immer schon gerne gemacht habe. Und am meisten froh war ich darüber, dass ich nicht mehr in die Kraftkammer musste (lacht).

Du hast in deiner Karriere sehr viele Erfolge gefeiert – aber du hast dich auch oft verletzt. Wie geht es dir körperlich? Spürst du von den Verletzungen noch irgendwas?

Ich muss sagen, dass ich sehr zufrieden bin, wie ich die vielen Verletzungen weggesteckt habe. Es geht mir richtig gut, ich kann alles machen. Auch von der letzten Verletzung am Knöchel habe ich mir sehr gut erholt, auch wenn ich es im Skischuh schon noch spüre, wenn ich auf der Piste bin. Aber die normalen Sachen, wie laufen, Bergsteigen, Radfahren, das kann ich alles ohne Schmerzen. Wen von deinen ehemaligen Kolleginnen hörst du am häufigsten?

Das ist die Manu (Manuela Mölgg, Anm. d. Red.). Wir sind heuer zum ersten Mal gemeinsam in den Urlaub gefahren, uns verbindet eine Freundschaft, die über das Verhältnis einer Teamkollegin hinausgeht. Wir haben in den vergangenen Jahren ein Zimmer geteilt, mussten beide mit hartnäckigen Verletzungen kämpfen. Das hat uns sicher zusammengeschweißt. Sie fährt ja mindestens noch ein Jahr und ich werde versuchen sie von außen so gut als möglich zu unterstützen.

Beim Saisonauftakt in Sölden wird man dich also mit Sicherheit am Pistenrand sehen…

Auf jeden Fall (lacht). Sölden muss ich wieder dabei sein. Aber es wird anders sein. Nicht mit der Aufregung und der Nervosität in der Woche davor, sondern ich kann ganz entspannt auf den Gletscher fahren. Für meine Teamkolleginnen werde ich aber trotzdem ein klein wenig nervös sein, weil ich hoffe, dass es ihnen gut geht. Ein guter Start ist sehr viel wert.

Kommen wir noch einmal zu deinem Geburtstag zurück. Was wünschst du dir für das neue Lebensjahr?

(lacht) Was wünsche ich mir? Auf alle Fälle Zeit für die Dinge, die in den vergangenen Jahren ein wenig untergegangen sind. Zeit für meine Familie und für meine Freunde. Dass ich das machen kann, was mir Freude und Spaß macht. Und dass ich eine Idee bekomme, wo mein Weg in Zukunft hinführt. In welche Richtung ich gehen möchte. Und dass ich all das was ich in den vergangenen Jahren gelernt und bekommen habe zurückgeben und an junge Sportler weitergeben kann.

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