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Johan Verdu fuhr sensationell aufs Podest. © ANSA / Guillaume Horcajuelo

Ein Sensationsmann stiehlt in Val-d'Isère allen die Show

Endlich: Nach wochenlangem Warten konnte am Samstag der erste Herren-Riesentorlauf der Saison über die Bühne gehen. Und dieser hielt gleich eine faustdicke Überraschung parat.

Im Riesentorlauf von Val-d'Isère spielten sich gleich mehrere besondere Geschichten ab. Da wäre Marco Odermatt, der die Fans im französischen Wintersportort verzückte und trotz eines nicht ganz sauberen zweiten Laufs mit einem Vorsprung von fast einer Sekunde den Sieg einheimste. Damit unterstrich der Schweizer, dass er der unangefochtene Topstar im Riesentorlauf ist. Da wäre aber auch Alex Vinatzer, der am Samstag ein dickes Ausrufezeichen gesetzt hat und mit Platz 14 sein bestes Riesentorlaufergebnis der Karriere holen konnte.


Doch all das wird von einer Personalie überstrahlt: Joan Verdu, Skirennläufer aus dem kleinen Fürstentum Andorra, ist am Samstag erstmals in seiner Laufbahn auf das Podest gerast und Dritter geworden. Der 28-Jährige lag bereits im ersten Durchgang auf dem starken fünften Platz, um in der Entscheidung noch eine Schippe draufzulegen und für die Sensation zu sorgen. Erstmals in der Geschichte des Ski-Weltcups steht ein Mann aus Andorra in den Top 3 des Weltcups!

Das Podest: Sieger Odermatt (Mitte), der Zweite Schwarz (links) und Verdu. © APA/afp / JEFF PACHOUD


Und das, obwohl sich Verdu erst Ende Oktober einen Riss im Oberschenkel zugezogen hatte und mehrere Wochen pausieren musste. Für das Rennen in Val-d'Isère ging es sich aber aus – und Verdu verblüffte alle. „Ein unglaubliches Gefühl“, sagte er dem ORF. Die bisher beste Platzierung holte der Andorraner in Alta Badia, wo er im Vorjahr zwei Mal Zwölfter geworden ist.

Alex Vinatzer sorgt für ein dickes Ausrufezeichen

Vor Verdu hat sich Marco Schwarz den zweiten Platz gekrallt, während der Sieg eben an Odermatt ging. Als Sieger durfte sich am Samstag auch Alex Vinatzer fühlen, der wie bereits erwähnt sein bestes Riesentorlaufergebnis eingefahren hat. Nach dem ersten Lauf noch auf Platz 25, präsentierte sich „Vinni“ in der Entscheidung angriffslustig und mutig, er ließ den Ski laufen und belohnte sich am Ende mit dem 14. Platz. Die zweitbeste Laufzeit im zweiten Durchgang zeigt, wie stark Vinatzer unterwegs war.

Machte das beste Riesentorlaufrennen seiner Karriere: Alex Vinatzer. © ANSA / Guillaume Horcajuelo


Der Grödner ist eigentlich ein Slalomspezialist. Doch seit anderthalb Jahren konzentriert sich Vinatzer auch verstärkt auf den Riesentorlauf und will dort zur Weltspitze vorstoßen. Am Samstag ist ihm jedenfalls ein großes Ausrufezeichen gelungen, auch, weil der 24-Jährige der beste Azzurro war.

Das Renn-Wochenende in Val-d'Isère wird am Sonntag mit einem Slalom abgeschlossen. Los geht's um 9.30 Uhr, die Entscheidung fällt ab 12.30 Uhr.


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