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Ein Ski-Profi hört auf. © GETTY IMAGES NORTH AMERICA / SEAN M. HAFFEY

Ein trauriger Ski-Rücktritt: „Ich habe große Angst“

Wenn ein Skifahrer zurücktritt, kann das mitunter emotional werden. So geschehen bei einem Abfahrer, der seine Laufbahn im zarten Alter von 28 Jahren beendet.

Bei den Zeilen, die der französische Abfahrer Victor Schuller in seinem Profil auf Social Media niedergeschrieben hat, wird klar: Hier spricht ein leidenschaftlicher Skifahrer, ein Athlet, der für seinen Sport Feuer und Flamme ist – und dem die Entscheidung zum Karriereende ganz schwer fiel.


Auch wenn dem Elsässer der Durchbruch im Weltcup nicht gelungen ist (in 24 Rennen schaffte er es nie in die Punkte), kann er im zweitklassigen Europacup doch einige Erfolge vorweisen. Schuller gewann nicht nur vier Rennen, sondern auch die Abfahrtswertung in der Saison 2020/21. Allerdings wurde er immer wieder von Verletzungen heimgesucht: Das Knie, die Schulter, die Hand – die Krankenakte des Abfahrers ist lange. Das ist auch der Grund, warum jetzt der Schlussstrich kommt.

„Alpiner Skisport auf hohem Niveau lässt wenig Raum für Zweifel und die unaufhörliche Angst vor Verletzungen.“ Victor Schuller

„Ich habe große Angst, mich wieder zu verletzen“, sagt er im Interview mit Le Dauphine und ergänzt in einem emotionalen Posting auf Social Media: „Seit drei Saisonen haben mich Verletzungen nicht verschont, die Verletzung in Bormio (Handbruch, Anm. d. Red.) in dieser Saison war eine zu viel. Alpiner Skisport auf hohem Niveau lässt wenig Raum für Zweifel und die unaufhörliche Angst vor Verletzungen.“

Das Herz will, der Kopf nicht

Die Entscheidung zum Karriereende ist Schuller, der bei der Junioren-WM 2016 Abfahrts-Bronze geholt hat, nicht leicht gefallen. „Das Herz will und wird immer wollen, aber der Kopf folgt nicht mehr. Ich habe alles versucht, um noch einmal zurückzukommen, aber heute scheint mir das Niveau, das ich anstrebe, weiter denn je entfernt zu sein, und ich fühle mich nicht bereit, alle Regeln des Spiels zu akzeptieren.“

Victor Schuller ging im Weltcup 24 Mal an den Start. © APA / EXPA/JOHANN GRODER


Rückblickend auf seine Karriere sagt er folgendes: „Natürlich hätte ich davon geträumt, Teil der Weltelite zu sein, aber in diesem Sport kann man nicht alles kontrollieren. Wenn ich mir ansehe, woher ich komme, welchen Weg ich gegangen bin und welche Herausforderungen ich gemeistert habe, erscheint mir ein Lächeln auf meinem Gesicht und mein Herz erfüllt sich mit Stolz.“ Emotional, dieses Karriereende von Victor Schuller.

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