
Marco Odermatt jubelt über seinen zweiten Saisonsieg. © APA / EXPA/JOHANN GRODER
Ein Sieg und ein Drama: Die Ski-Schweiz jubelt und bangt
Der erste Super-G der Saison ist Geschichte! Am Sonntagabend holte sich Marco Odermatt in beeindruckender Weise seinen zweiten Sieg in diesem Winter. Allerdings wurde das Rennen von einer üblen Szene überschattet.
27. November 2022
Von: det
Marco Odermatt gegen Aleksander Aamodt Kilde – läuft im Super-G (und auch im Gesamtweltcup) heuer wieder alles auf dieses Duell hinaus? Nach den ersten Rennen deutet zumindest einiges daraufhin. Dieses Mal behielt der Schweizer im Duell mit dem Norweger die Oberhand. Im wohl letzten Rennen in Lake Louise (der kanadische Traditionsort soll aus dem Kalender gestrichen werden) bändigte Odermatt den Super-G auf seine unnachahmliche Weise und gewann mit einem Vorsprung von 37 Hundertstelsekunden vor Kilde. Dritter wurde Matthias Mayer. Für den Schweizer war es nach dem Sieg in Sölden der bereits zweite Triumph in dieser Saison.
Technisch mit einer extrem feinen Klinge, bei den Schlüsselpassagen immer auf dem Punkt und dazu noch mit ordentlich Speed ausgestattet: Odermatt lieferte einmal mehr eine Show ab. Da ließen sich auch einige kleinere Unsauberkeiten verkraften. Nach seiner Fahrt (Startnummer 6) war schon klar: Es wird ganz schwierig, das zu knacken. Auch, weil das Rennen danach für lange Zeit unterbrochen war.
Schwerer Sturz von Mauro Caviezel
Mit Nummer 8 ging nämlich Odermatts Landsmann Mauro Caviezel ins Rennen. Er feiert an diesem Wochenende sein Comeback nach fast zweijähriger Pause: Eine Kopfverletzung hatte ihn so lange von der Ski-Piste ferngehalten. Ausgerechnet ihm passierte dann das Drama: Nach einem Sturz im Mittelteil schlug Caviezel mit dem Kopf auf dem Boden auf und schlitterte – offenbar bewusstlos – rund 100 Meter den Hang hinab, ehe er im Fangnetz landete. Zwar konnte der Eidgenosse nach einigen Minuten mit blutverschmiertem Gesicht aufstehen, er wirkte aber benommen und musste mit dem Helikopter abtransportiert werden.Das Rennen wurde lange unterbrochen.
Eine richtig bittere Szene, die eine 20-minütige Unterbrechung zur Folge hatte. Danach stand noch ein Kapazunder im Starthaus, der Odermatt richtig gefährlich werden konnte: Aleksander Aamodt Kilde. Bis zur letzten Zwischenzeit war der Abfahrtssieger vom Samstag noch fast gleichauf mit seinem Dauerrivalen, doch den Schlussteil hatte Odermatt besonders imposant gemeistert. Am Sieg war nicht mehr zu rütteln.
Südtiroler mit Luft nach oben
Keine Spitzenplatzierung gab es dagegen für die Südtiroler. Dominik Paris legte bereits mit Startnummer 2 los und war somit eine Art Testpilot. Der Ultner ging zwar mit einer ordentlichen Portion Wut im Bauch ins Rennen und machte auch ordentlich Tempo, doch nach der zwischenzeitlichen Bestzeit wurde er immer weiter nach hinten gereicht und landete am Ende auf dem 18. Rang.Christof Innerhofer war im oberen Teil stark unterwegs, verlor danach aber kontinuierlich Zeit und reihte sich auf dem 24. Platz ein. Bester Azzurro war ein anderer: Guglielmo Bosca raste mit der hohen Startnummer 44 noch auf Platz 11 vor.
Super-G in Lake Louise
Pos. | Name | Land | Zeit |
---|---|---|---|
1. | Marco Odermatt | SUI | 1.32,53 min |
2. | Aleksander Aamodt Kilde | NOR | +0,37 sec |
3. | Matthias Mayer | AUT | +0,78 |
4. | Vincent Kriechmayr | AUT | +0,86 |
5. | Andreas Sander | GER | +1,16 |
Matthieu Bailet | FRA | +1,16 | |
7. | Daniel Hemetsberger | AUT | +1,24 |
8. | Nils Allegre | FRA | +1,28 |
9. | Stefan Rogentin | SUI | +1,31 |
10. | James Crawford | CAN | +1,33 |
11. | Guglielmo Bosca | ITA | +1,36 |
18. | Dominik Paris | ITA/Ulten | +1,64 |
24. | Christof Innerhofer | ITA/Gais | +1,81 |
39. | Matteo Marsaglia | ITA | +2,57 |
DNF | Matteo Franzoso | ||
DNF | Nicolo Molteni | ||
DSQ | Giovanni Franzoni |
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