Ein Ski-Albtraum: „Ich dachte, sie müssen mein Bein amputieren“

Eigentlich wäre Lisa Hörnblad eine der großen Speed-Hoffnungen im schwedischen Damen-Team. Warum die 26-Jährige bisher trotzdem nur 32 Weltcuprennen absolviert hat? Das hängt mit ihrem enormen Verletzungspech zusammen. Doch den Rückschlag, mit dem Hörnblad nun konfrontiert wurde, ist selbst für eine Athletin mit ihrer Krankenakte ein Novum.

Aber der Reihe nach. Lisa Hörnblad stammt aus Örnsköldsvik im Nordosten Schwedens und zeigte auf Skiern schon früh ihr Talent. Als sie drauf und dran war, sich im Weltcup zu etablieren, zog sie sich Ende August 2019 mit 23 Jahren einen Kreuzbandriss zu. Der Weg zurück war beschwerlich, sodass die Skandinavierin erst Ende November 2021 – also zweieinhalb Jahre später – wieder Weltcuprennen bestreiten konnte. Wenige Monate später der nächste Schock: Bei der Abfahrt in Cortina d’Ampezzo Ende Jänner 2022 kam Hörnblad zu Sturz und erlitt erneut einen Totalschaden im Knie.

Lisa Hörnblad in Aktion: Die Schwedin will sich zurückkämpfen. © APA / EXPA/JOHANN GRODER

Aufgeben gibt’s nicht, und so nahm die Speed-Fahrerin erneut eine lange und beschwerliche Reha auf sich, die sich bald belohnt machte: Im September sammelte Hörnblad wieder erste Ski-Stunden. Zwar folgte Anfang Dezember ein weiterer chirurgischer Eingriff, um das Knie zu säubern, doch das war im Vergleich zu den anderen Operationen nur eine Kleinigkeit. Denn die Schwedin wollte nun angreifen. Bis, ja bis es zu einem verhängnisvollen Moment am Flughafen kam.

Am Flughafen ist es eskaliert &bdquo;Nach meiner letzten Operation Anfang Dezember fühlte ich mich wieder gut und ich war auf dem Weg nach Italien, wo ein Trainingscamp anstand. Ich habe am Flughafen schon eingecheckt, da bekam ich plötzlich extreme Schmerzen im Knie. Danach ist es eskaliert. Mir wurde richtig schlecht, ich bekam hohes Fieber und konnte mein Bein nicht mehr bewegen“, schildert Hörnblad auf Social Media. „Dieser Schmerz war die schlimmste Erfahrung, die ich in meinem Leben gemacht habe.“ Lisa Hörnblad &bdquo;Im Krankenhaus fanden die Ärzte heraus, dass die letzte Operation eine Blutvergiftung ausgelöst hat.“ Das ist eine sehr ernste Angelegenheit, denn so etwas kann lebensbedrohlich sein. Dem schwedischen Sender svt.se sagte Hörnblad: &bdquo;Ich dachte, die Ärzte müssten mir das Bein amputieren. Es fühlte sich an, als würde es explodieren.“ So weit kam es zum Glück nicht, trotzdem wurde die Skifahrerin prompt operiert und das Knie gesäubert. &bdquo;Der Schmerz vor der OP war die schlimmste Erfahrung, die ich in meinem Leben je hatte. Das war schrecklich und beängstigend.“

Der Kampf geht weiter Zur Kontrolle muss das Ski-Ass weiterhin im Krankenhaus in Schweden bleiben, &bdquo;doch es sieht danach aus, als würde keine weitere Operation notwendig sein.“ Trotzdem sei es eine verrückte Geschichte gewesen. &bdquo;Ich war am Flughafen und habe schon einen Ski-Tag am nächsten Morgen eingeplant. Und dann bin ich plötzlich total krank geworden – innerhalb von nur wenigen Stunden. Ich muss das alles erst verarbeiten“, so Hörnblad, die jedoch auch jetzt nicht aufgibt. &bdquo;Der Kampf geht weiter“, schließt sie ihr emotionales Posting ab.

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Verletzungen gehören zum Ski-Zirkus dazu. Doch das, was eine schwedische Speed-Hoffnung durchlebt, ist mehr als nur Verletzungspech. Es ist ein Albtraum.

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