Ein Tag mit Dominik Paris & Co. im Ski-Trainingslager

Zwei, drei Stunden trainieren und den restlichen Tag auf der faulen Haut liegen? Eines vorneweg: So sieht der Tagesablauf von Paris, Christof Innerhofer & Co. nicht aus – im Gegenteil. Während sich die meisten von uns noch einmal im Bett umdrehen, sind die Abfahrtsspezialisten schon unterwegs. Luis Kuppelwieser, der Physiotherapeut der Weltcup-Speedgruppe, hat S+ den Tagesablauf beim Trainingslager in Saas Fee beschrieben. 5.00 Uhr | Der Tag beginnt früh &bdquo;In Saas Fee stehen wir ziemlich früh auf, dann gibt es Frühstück. Die Gletscher in der Schweiz sind hoch und weil es eine autofreie Zone ist, brauchen wir lange bis wir dort sind. Das geht entweder zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Einige Athleten haben auch Elektroroller. Um 6 Uhr nehmen wir die erste Bahn. Die Speedgruppe ist immer etwas früher dran, als die Techniker. Um Abfahrt oder Super-G zu trainieren, brauchen wir die Zeit in der Früh. Dafür kommen wir etwas früher in das Hotel zurück. Es schlafen übrigens nicht alle im Hotel, einige Trainer bewohnen Appartements.“ <a data-caption="Gemeinsam mit Christof Innerhofer ist Kuppelwieser zu den fast schon zahmen Murmeltieren gewandert. Das ist einzigartig in Saas Fee." data-fancybox="inline-85397" target="_image" href="https://s3-images.sportnews.bz/_images/scale/1280x1280/img/2021/10/gemeinsam-mit-christof-innerhofer-ist-kuppelwieser-zu-den-fast-schon-zahmen-murmeltieren-gewandert-das-ist-einzigartig-in-saas-fee.jpg"> Gemeinsam mit Christof Innerhofer ist Kuppelwieser zu den fast schon zahmen Murmeltieren gewandert. Das ist einzigartig in Saas Fee.

7.30 Uhr | Das Training beginnt &bdquo;Wenn wir oben sind, beginnen die Athleten mit dem Aufwärmen und Einfahren. Manchmal braucht ein Fahrer gezielte Übungen, oder etwas Tape. Das ist meine Aufgabe. Recht viel mehr ist am Gletscher nicht möglich. Falls die Athleten nichts brauchen, helfe ich den Trainern beim Präparieren der Piste und der Zeitnahme. Um halb 8 beginnt das Training. Jeder Betreuer hat eine fixe Position auf der Piste. Es ist immer dieselbe, die er auch bei Weltcuprennen einnimmt. So versuchen wir, die Rennen zu simulieren. Wir filmen alles und geben Rückmeldungen über Funk. Die Athleten machen vier bis sechs Läufe. Pro Runde und inklusive Liftfahren brauchen sie ungefähr eine halbe Stunde. Um 11 Uhr packen wir zusammen und machen uns auf den Rückweg, der auch wieder ziemlich viel Zeit in Anspruch nimmt.“ Körperpflege, wie massieren oder Stabilisations-Einheiten, sind für Paris & Co. ebenso wichtig wie das „normale“ Skitraining.

12.30 Uhr | Mittagessen im Hotel &bdquo;In Saas Fee hatten wir keinen eigenen Koch mit, es wurde gemeinsam im Hotel gegessen. Im Gegensatz zu anderen Sportarten, haben Skifahrer keinen fixen Essensplan. Jeder Athlet entscheidet selbst wie viel und was er isst. Nach dem Mittagessen machen die Sportler ein Rasterle, zumindest die meisten.“ 14.00 Uhr | Nachmittagsbetreuung für Spitzensportler &bdquo;Der Nachmittag ist grundsätzlich frei und jeder Athlet entscheidet selbst, was er braucht. Der eine, zum Beispiel Mattia Casse, geht in die Kraftkammer, andere Radfahren oder Wandern. Innerhofer fährt gerne mit dem Rad. Bei Domme Paris liegt der Fokus auf Koordination und Rumpfstabilisation. Jetzt sind wir schon nahe am Saisonstart, da sollten die Athleten körperlich schon auf einem guten Niveau sein. Oft spielen wir auch Fußball oder Spikeball. Das sind Dinge, die Spaß machen und zugleich ein gutes Training sind, weil Koordination und Schnellkraft darin vorkommen.“ Spikeball ist bei den Athleten beliebt und zugleich ein gutes Training.

&bdquo;Irgendwann am Nachmittag steht die Videoanalyse auf dem Programm. Jeder Athlet entscheidet selbst, wann er diese machen will. Die Trainer sind stets verfügbar. Auch ich bin immer da, falls jemand etwas braucht. Ich massiere und behandle die Athleten und arbeite präventiv mit Trainingstherapie, damit sie fit und sicher unterwegs sind. Falls jemand ein Wehwehchen hat, wird mit gezielten Übungen gegengesteuert. Besonders wichtig ist es mir, dass zusammen mit jedem einzelnen Athlet entschieden wird, wann und wie viel er trainiert. Das sehe ich als eine meiner wichtigsten Aufgaben. Ich pflege einen engen Kontakt zu den Athleten und arbeite immer mit ihnen, egal ob sie verletzt oder gesund sind. Manchmal muss man auch ein Training auslassen können.“

Trainer Walter Ronconi kommt aus dem Susatal, an der französisch-piemontesischen Grenze. Auch ihn hat das Watt-Fieber gepackt.

18.00 Uhr | Abendessen und ein Watter &bdquo;Weil wir früh aufstehen, gehen wir auch früh schlafen. Nach dem Duschen und dem Abendessen wird meistens noch gewattet. Es spielt die ganze Mannschaft und die Trainer, oft sind es drei oder sogar vier Tische. Egal ob Südtiroler oder Italiener, watten kann mittlerweile jeder bei uns im Team. Gegen 20 Uhr oder 21 Uhr sind wir im Bett.“

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Ein Tag mit Dominik Paris & Co. im Ski-Trainingslager

In den vergangenen Tagen haben Italiens beste Abfahrer auf den Gletschern von Saas Fee, einem Schweizer Bergdorf im Kanton Wallis, trainiert. Wir haben mit jemandem gesprochen, der hautnah dabei war und uns einen Trainingstag im Leben der Weltklasse-Athleten schildern lassen.

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