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Joël Chenal sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert. © APA

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Joël Chenal sieht sich mit schweren Vorwürfen konfrontiert. © APA

„Er hat Fotos gemacht“: Schwerste Vorwürfe gegen Ex-Ski-Star

Vor rund 20 Jahren hat Joël Chenal bei den Olympischen Spielen in Turin den größten Erfolg seiner Karriere gefeiert. Im selben Zeitraum soll der Franzose sich auch der sexuellen Belästigung schuldig gemacht haben – gegenüber Minderjährigen.

Laut einem Bericht der französischen Tageszeitung Le Monde wird Chenal, Vize-Olympiasieger im Riesenslalom bei den Winterspielen 2006, von sieben Frauen der sexuellen Belästigung beschuldigt. Die Vorfälle reichen teilweise 20 Jahre zurück, die Opfer seien dem Medium zufolge allesamt minderjährig gewesen. Die Taten hätten sich über ein Jahrzehnt hinweg erstreckt. Die Vorgehensweise von Chenal sei stets dieselbe gewesen: Kontaktaufnahme via Social Media, Versand von sexuellen Nachrichten oder die Bitte um intime Fotos.


Eine genauere Beschreibung lieferte eines der Opfer, das zum Zeitpunkt des Kontakts mit Chenal 13 Jahre alt war. „Eines Tages, nach vielen völlig unangemessenen Nachrichten, bat er mich, zu ihm nach Hause zu kommen und für ihn leicht bekleidet zu posieren“, wurde die Frau von Le Monde zitiert. „Er machte Fotos.“

Chenal bestreitet die Vorwürfe teilweise

Chenal, der seine Karriere im März 2009 beendet hat, wurde mit den Vorwürfen konfrontiert und bestritt sie – zumindest teilweise. So gestand der 51-Jährige die sexuellen Gespräche mit den Opfern, verneinte aber, jemals „daran gedacht zu haben, die jungen Mädchen zu besuchen oder sich ihnen gegenüber in irgendeiner Weise unangemessen zu verhalten“, schrieb Le Monde.

Dem französischen Ski-Verband (FFS) wird in dieser Geschichte eine traurige Rolle zuteil. So waren ihm die Vorwürfe bereits vor 16 Jahren bekannt. Ein Untersuchung wurde damals angeordnet, wenig später aber wieder eingestellt. Zwischen 2013 und 2017 betreute Chenal Frankreichs Ski-Damen, ein weiterer vorgebrachter Vorwurf hatte auf seine Beschäftigung keine Auswirkung. „Unser Fehler war es, uns auf die Ergebnisse der Gendarmerie-Untersuchung zu verlassen. Wir hätten reaktiver und durchgreifender sein müssen“, räumte Verbandspräsident Michel Vion rückblickend ein.

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