
Peter Fill zählt beim Festival dello Sport zu den geladenen Gästen. © Il Festival Dello Sport
Fill blickt zurück: „Da brach das Kartenhaus zusammen“
Zwischen 9. und 12. Okotber steigt in Trient das Festival des Sports. Unter den zahlreichen Sportgrößen tummelte sich am Samstag auch der ehemalige Ski-Star Peter Fill. Der Kastelruther warf einen Blick zurück und sprach auch von seinen physischen Problemen.
11. Oktober 2025
Von: nie
Im Laufe seiner Karriere sorgte Peter Fill für so manchen Höhepunkt in der Südtiroler Ski-Geschichte: Drei kleine Kristallkugeln – zweimal Abfahrt, einmal Kombination – stehen in seinem Trophäenschrank, zwei WM-Medaillen aus Silber und Bronze ergänzen seine Sammlung. Sein überraschender Sieg auf der legendären Streif in Kitzbühel im Jänner 2016 steckt ebenso noch in vielen Köpfen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass Fill immer wieder von körperlichen Problemen zurückgeworfen wurde – vor allem gegen Ende seiner Laufbahn kämpfte er mit Rückenbeschwerden. Zwei Stürze stechen dabei besonders ins Auge.
Für den ersten muss man weit zurückgehen. Bei einem Trainingssturz in Argentinien im Jahre 2009 verletzte sich Fill an seinen Adduktoren und Bauchmuskeln. Ein Vorfall, der zwar abseits des Renngeschehens geschah, trotzdem aber noch lange nachwirken sollte. „Da brach das Kartenhaus zusammen“, erklärte er auf einer Bühne beim Festival des Sports. „Das Ungleichgewicht, das der Sturz 2009 in meinem Körper verursacht hatte, zeigte sich neun Jahre später in Form von chronischen Rückenschmerzen.“
Schmerzen stellten Fill vor ein Problem
2018 kam der Kastelruther auf der berüchtigten Birds of Prey in Beaver Creek schwer zu Sturz und beendete seine Saison nur wenige Wochen später aufgrund von anhaltenden Verletzungsproblemen vorzeitig. Vor allem der Rücken stand dabei im Mittelpunkt. Nachdem er zahlreiche Ärzte konsultiert hatte, die die wahre Ursache seiner chronischen Schmerzen nicht finden konnten, zog er im Jahre 2020 schließlich einen Schlussstrich und trat im Februar zurück.„Als ich 2002 angefangen habe, waren die Abfahrer noch die Verrückten, die sich einfach den Hang hinunterstürzten. Heute sind die Skifahrer wahre Kampfmaschinen.“ Peter Fill
Den Ursprung von Schmerzen festzumachen stellt Therapeuten und Ärzte in der Welt des Profisports seit jeher vor große Probleme. Oftmals können nur die Symptome behandelt werden, gänzlich beseitigt wird das Übel jedoch nur allzu selten. Fill plädiert daher zu einer präventiven Herangehensweise. „Vorbeugung sollte schon im Kindesalter beginnen – mit vielseitigem Training und, wenn möglich, durch das Ausprobieren verschiedener Sportarten. Je mehr man macht, desto besser“, meinte der heutige Trainer. „Außerdem darf man den Körper nicht einseitig belasten, sondern sollte den ganzen Rücken trainieren, auch mit größeren Bewegungen als üblich.“
Mittlerweile habe sich aber im Ski Alpin bereits viel getan, die Zeiten haben sich laut Fill verändert. „Als ich 2002 angefangen habe, waren die Abfahrer noch die Verrückten, die sich einfach den Hang hinunterstürzten. Heute sind die Skifahrer wahre Kampfmaschinen, die ihren Körper perfekt pflegen und dadurch besser vor Verletzungen geschützt sind“, merkte er an. „Sie verbringen sogar weniger Tage auf Skiern, um mehr Zeit ins körperliche Training zu investieren – und so ist die Qualität gestiegen.“
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