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Der mächtige Schweizer Verbandschef hat die FIS kritisiert. © AFP / FABRICE COFFRINI

FIS hat Zoff mit dem Schweizer Skiboss

Nach der schlimmen Verletzungsserie bei den Speedrennen in Wengen hat der Schweizer Skichef Urs Lehmann den Skiweltverband kritisiert. Der Terminkalender sei zu eng getaktet. Die FIS widerspricht.

Der Ski- und Snowboard-Weltverband FIS hat am Dienstag auf die Kritik des Schweizer Verbandspräsidenten und FIS-Mitglieds Urs Lehmann am engen Rennkalender im Alpinskisport reagiert. „Alle Kalender werden vom FIS Council beschlossen. Der aktuelle Kalender 2023/24 ist einstimmig vom FIS Council, einschließlich Urs Lehmann, genehmigt worden“, teilte die FIS mit.


Nach der Absage vieler Abfahrten am Saisonbeginn sei es ausdrücklich der Wunsch der Athleten und ihrer Betreuerteams gewesen, neue Termine zu finden. „Die Entscheidung, ein Rennen in Wengen anzufügen, wurde gemeinsam mit den Cheftrainern der Nationalmannschaften getroffen.“ Die FIS verurteile ein solch „unethisches Verhalten aufs Schärfste“. Ein Ratsmitglied habe die Pflicht, mit Integrität und im besten Interesse der FIS zu handeln.

„Man hat ein Limit gesehen, so werden wir es nicht mehr erleben.“ Urs Lehmann über den Rennkalender


Die Kommentare würden dem Ruf des FIS-Councils schaden, seien respektlos den Renndirektoren und dem ganzen FIS-Team gegenüber, das harte Arbeit verrichte, um beste Bedingungen zu schaffen. Lehmann hatte sich im Juni 2021 der Wahl zum FIS-Präsidenten gestellt, war aber dem britischen Geschäftsmann Johan Eliasch unterlegen. Österreichs Skiverband hatte gemeinsam mit den Verbänden der Schweiz, Deutschland und Kroatien die Wahl vor dem Internationalen Sportgerichtshof (CAS) angefochten, nach einer Anhörung zogen die Verbände die Berufung gegen die Wahl zurück.

„Man hat ein Limit gesehen, so werden wir es nicht mehr erleben. Man wird jetzt die Lehren daraus ziehen und die Zukunft wird wahrscheinlich leicht adaptiert aussehen“, sagte Lehmann etwa bei blue News über die Rennen am Lauberhorn. In Wengen standen drei Speedrennen auf dem Programm, der Reihe nach verletzten sich der Schweizer Marco Kohler, der Franzose Alexis Pinturault und der Norweger Aleksander Aamodt Kilde schwer. Die Saison ist jeweils für sie beendet.

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Kommentare (1)

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Hermann Zanier

Die Schweizer waren sicher nicht gegen drei Rennen am Lauberhorn. Die vermehrten Unfälle haben auch etwas mit Statistik zu tun; in der Abfahrt enden die Stürze oft mit Verletzungen, in 3 Abfahrten ist die Wahrscheinlichkeit 3mal so hoch. Die schweren Verletzungen waren denn auch auf alle 3 Rennen verteilt, die Theorie der Übermüdung ist also nur schwach belegt.

16.01.2024 17:35

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