Florian Eisath: „Ganz schlecht habe ich nicht ausgeschaut“

SportNews: Florian, von Ihnen hat man, was die Trainingsleistungen angeht, wahre Wunderdinge gehört. Sie sollen sich in einer Bombenform befinden. Stimmt das? Oder haben einige ein bisschen über das Ziel hinaus geschossen? Florian Eisath: Jain! Für diesen Abschnitt der Saisonvorbereitung habe ich sehr gut gearbeitet. Ich hatte – im Gegensatz zum Vorjahr, als ich mit den Folgen der Armverletzung nach dem Sturz in Kranjska Gora zu kämpfen hatte – keine körperlichen Gebrechen und konnte mich auf das Wesentliche konzentrieren. Auch was die Abstimmung der Skier angeht, wissen wir, was wir zu tun haben. Ich bin zufrieden, wie es bisher gelaufen ist. Aber es war jetzt nicht so, dass ich den Konkurrenten zwei Sekunden abgenommen habe. Da waren die Rennläufer aus Frankreich, wie zum Beispiel ein Pinturault oder ein Fanara schon wesentlich stärker. Pinturault hat uns zum Beispiel auf 40 Sekunden Fahrt zwischen einer und eineinhalb Sekunden abgenommen.

Wie geht die Saisonvorbereitung bei Ihnen weiter?

Wir sind gerade auf dem Weg nach Saas Fee, wo die Riesentorlauf- und Slalommannschaften in den nächsten drei Tagen trainieren werden. Bei mir wird nun das Riesentorlauftraining intensiviert, möglicherweise simulieren wir bereits die ersten Rennen. Danach steht für mich das Highlight des Jahres an. Am Samstag steigt in Eggen meine Fanclub-Fete. Um 19 Uhr geht’s los – ich freue mich schon darauf. Bis zum Saisonauftakt in Sölden werden wir jede Woche drei bis vier Tage auf den Skiern stehen.

Ich kann mir vorstellen, dass Sie den ersten Wettkampf kaum mehr erwarten können…

Ja klar freue ich mich auf das erste Rennen. Ich habe gut trainiert, habe eine gute Startnummer – das alles stimmt mich sehr positiv. Es werden viele Fans da sein –und nicht nur der Liftwart, der einen blöd anschaut, wenn man zum x-ten Mal den Trainingshang hochfährt. Aber es ist erst das erste Rennen. Und der Winter ist lang.

Im vergangenen Jahr schaute in Sölden ein elfter Platz für Sie heraus – Ihr bis dato bestes Ergebnis im Weltcup. Klappt es heuer mit einem Top-Ten-Ergebnis?

Es ist absolut mein Ziel, ohne dass ich mir jetzt einen enormen Druck aufbauen will. Wenn man zu Olympia will – und ich will unbedingt zu den Spielen – dann brauche ich ohnehin ein Top-Sechs-Ergebnis. Also warum nicht gleich das Ergebnis aus dem vergangenen Jahr halbieren? Das wäre schon ein erster wichtiger Schritt.

Ihr großes Ziel in dieser Saison ist also Sotschi 2014?

Die Teilnahme an Olympischen Spiel ist das Ziel eines jeden Profisportlers. Es komplettiert eine Sportlerkarriere. Noch besser wäre es, wenn man als Protagonist zu einem solchen Großereignis fährt. Daran arbeite ich.

Sie haben eingangs von Ihrer internationalen Konkurrenz gesprochen. Wer ist denn eigentlich von der italienischen Mannschaft am besten drauf?

Ganz klar Manni Mölgg. Seine Videos zu studieren war sehr aufschlussreich. Man hat gesehen, dass er super drauf ist, auch wenn er sich zum Ende hin leicht verletzt hat. Mir hat gefallen, wie er gefahren ist. Aber ganz schlecht habe ich auch nicht ausgeschaut (lacht).

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