„Franzoso-Tod ist immer präsent“

Mit uns sprach der 43-Jährige in Sölden über...

...die Erwartungshaltung der Azzurri in Sölden: &bdquo;Hier ist es immer sehr schwierig, es braucht viel Routine. Generell traue ich Alex Vinatzer und Routinier Luca de Aliprandini viel zu. Alex hat die letzten Wochen herausragend trainiert, extrem große Umfänge gemacht und eine turbulente letzte Saison hinter sich gelassen. De Aliprandini hat den ersten Trainingsblock in Ushuaia im August bewusst ausgelassen und ist noch nicht bei 100 Prozent, aber in Sölden ist er immer für eine Top-10-Platzierung gut. Abgesehen davon hat uns die Tragödie um Matteo Franzoso sicher eingebremst.“

...die Aufarbeitung nach dem tragischen Vorfall: &bdquo;Das Unglück passierte ausgerechnet zu Beginn des zweiten Trainingsblocks. Für uns alle, aber vor allem für die Athleten war es eine extrem schwierige Situation. Es fehlte die Lockerheit, die Gedanken kreisten ständig um etwas anderes als um das Training. Vor allem Filippo Della Vite nahm es extrem mit, er fuhr auch vorzeitig nach Hause.“

...Franzosos engen Freund Giovanni Franzoni: &bdquo;Er war extrem tapfer. Und extrem entschlossen. Er war einer der ersten, die wieder auf Skier stiegen. Er musste raus an die frische Luft, wieder auf die Skier steigen, weil ansonsten hätte er es nie mehr getan. Generell war unser Leitfaden, die Athleten bei all ihren Entscheidungen zu unterstützen, ihnen beizustehen und für sie da zu sein.“

Matteo Franzoso ist in Chile tödlich verunglückt. © ANSA / Instagram / Matteo Franzoso

...die Saisonvorbereitung: &bdquo;Die war top. Wir waren zuerst dreimal am Stilfser Joch, wo wir an den Basics gearbeitet haben. Erstmals haben wir in Ushuaia zwei große Trainingsblöcke absolviert. Im August hatten wir zwölf Skitage, sind dann 16 Tage nach Hause und dann wieder zurück für weitere 19 Skitage. So hatten die Athleten Zeit, zwischendurch die Batterien aufzuladen und dann neu durchzustarten. Sie wurden nie müde, der Lustfaktor war bis zum letzten Trainingstag extrem hoch. Ich bin überzeugt, dass dieser Weg der richtige war.“

...die Einschätzung über die übrigen Athleten: &bdquo;Tommaso Sala kommt von einer schweren Knieverletzung zurück, er braucht noch Zeit. Della Vite hat sehr gut begonnen, ihm fehlt es nach wie vor an Kontinuität. Tobias Kastlunger hat nur sehr wenig mit uns trainiert. Er hat einige Rennen in Südamerika bestritten, die nicht nach Wunsch verlaufen sind. Aber er hat zuletzt die Sölden-Quali in Schnals gewonnen und sich dabei gegen Talacci, Seppi, Pizzato und Hannes Zingerle durchgesetzt. Das spricht für ihn. Er ist ein brutal harter Arbeiter, man muss ihn oft regelrecht einbremsen. Er hat Potenzial, aber er ist noch nicht imstande, es regelmäßig abzurufen.“

...den neuen Herren-Cheftrainer Mauro Pini: &bdquo;Er hat viele neue Impulse gebracht, es herrscht Ruhe im Team. Für ihn ist es ungewohnt, in einem großen Team zu arbeiten. Wir haben viele spezielle Athleten, die unter verschiedenen Aspekten bestmöglich betreut werden müssen. Das ist eine große Herausforderung, aber bisher funktioniert es sehr gut. Ich bin überzeugt, dass sich dies in den Ergebnissen niederschlägt.“

Fußball

Italien

Internationale Ligen

International

Eishockey

Tennis

Wintersport

Mehr

Motorsport

Radsport

Wassersport

Favoriten

„Franzoso-Tod ist immer präsent“

Er geht in seine vierte Saison als Cheftrainer des italienischen Riesentorlaufteams bei den Herren. Peter Fill, ehemaliger Speed-Weltklassefahrer, Kitzbühel-Sieger 2016 und dreifacher Kugelgewinner, freut sich, dass es am Samstag endlich losgeht.

Kommentare (0)