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Matilde Lorenzi und Federico Tomasoni. © Social Media

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Matilde Lorenzi und Federico Tomasoni. © Social Media

Freund von totem Ski-Talent: „Sie ist immer noch da“

Ende Oktober kam die 19-jährige Matilde Lorenzi bei einem schweren Trainingsunfall in Schnals ums Leben. Ihr damaliger Freund, einer der besten Skicrosser Italiens, warf nun in einem Interview auf diese dramatischen Tage einen Blick zurück.

Matilde Lorenzi und Federico Tomasoni waren erst seit sechs Monaten ein Paar, als das Unglück geschah. Das Leben des 27-Jährigen wurde von einem Tag auf den anderen auf den Kopf gestellt. „Es war eine perfekte Beziehung. Wir haben uns auf eine Art und Weise ergänzt, wie es nie wieder passieren wird. Wir hatten eine sehr starke Bindung“, sagt der Skicrosser gegenüber dem Corriere Bergamo.


Umso dramatischer seien die Ereignisse des 28. Oktobers gewesen. Tomasoni erzählt, wie Lorenzi ihm an jenem Morgen 'Ich liebe dich zu Tode' geschrieben habe. „Ich las den ganzen Chat noch einmal durch. Es war etwas, das sie noch nie zuvor geschickt hatte. Und dann fügte sie auch noch Fotos von der Strecke an, auf der sie wenig später stürzen sollte“, erzählt der Italiener.

Er kämpft sich durch

Die Zeit habe ihm geholfen, die Geschehnisse zu verarbeiten – deshalb könne er jetzt auch offen darüber sprechen. „Aber es war ein Schock, daran zu denken, dass Matilde, meine Traumfrau, mit der ich jeden Tag meines Lebens verbringen wollte, nur noch eine Erinnerung sein würde.“

Federico Tomasoni gehört zu Italiens besten Skicrossern. © Pentaphoto

Federico Tomasoni gehört zu Italiens besten Skicrossern. © Pentaphoto


Tomasoni habe mit dem Skifahren aufhören wollen. „Aber ich habe dann über die Olympischen Spiele nachgedacht und darüber, dass mein ganzes Team seit Jahren auf dieses Ziel hinarbeitet: Hätte ich dieses Ereignis nicht vor Augen gehabt, weiß ich nicht, ob ich es geschafft hätte“, sagt der Athlet aus der Lombardei, der seine zwei besten Weltcup-Ergebnisse ausgerechnet in der letzten Saison erzielte. Im Fassatal wurde er Sechster, beim Rennen in Innichen Siebter.

Dass er sich aus dem Loch befreien konnte, sei auch der Verdienst von einigen Zufällen, die vor dem Unfall passiert sind. „Dinge, die passiert sind und im Lichte der Ereignisse eine andere Bedeutung bekamen. Als ob Matilde von uns gehen musste.“ Tomasoni spricht von einem selbst angefertigten Hut, den Lorenzi ihm einen Tag vor dem Unfall schenkte. Von einem seiner T-Shirts, das Lorenzi zum Schlafen benutzte und am Tag vor der Abreise nach Schnals zurückgab. Von einem emotionalen Gespräch der beiden, bevor sie in den Mannschaftsbus stieg. „Sie weinte und sagte mir, ich hätte ihr Leben verändert und dass sie mich nicht verlieren wollte.“
„Im ersten Monat habe ich jede Nacht von ihr geträumt.“ Federico Tomasoni

Auch wenn Lorenzi jetzt nicht mehr an seiner Seite ist, spüre Tomasoni ihre Nähe – egal, wo er sich befindet. „Ich begegne ihr in bestimmten Liedern oder in Ereignissen, die mir widerfahren und mir zeigen, dass sie immer noch da ist. Im ersten Monat habe ich jede Nacht von ihr geträumt. In diesen Träumen hat sie mir unglaubliche Dinge erzählt“, sagt Tomasoni abschließend.

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