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Dominik Paris konnte sich über seine Stockerlplatzierung zunächst nicht freuen. © ANSA / PETER SCHNEIDER

Getrübte Freude: Paris bei Kilde-Drama auf dem Podium

Dieses Lauberhorn-Rennen hatte es in sich: Marco Odermatt hat mit einer Zauber-Fahrt den Sieg geholt, Dominik Paris verbuchte einen kuriosen Podestplatz. Doch zum Jubeln war beiden nicht zumute.

Der Abfahrtsklassiker in Wengen wurde nämlich durch einen bösen Sturz von Ski-Superstar Aleksander Aamodt Kilde überschattet. Nur einen Tag nachdem sich Alexis Pinturault in Wengen einen Kreuzbandriss zugezogen hat, wurde auch Kilde bei einem Sturz schwer verletzt.


Der Norweger wurde in der Einfahrt zum Zielschuss ausgehebelt und donnerte mit den Skispitzen voraus ins Auffangnetz – und das alles bei einer Geschwindigkeit rund 100 km/h (hier geht's zum Video)! Den Zuschauern auf den Tribünen stockte der Atem. Sie mussten nur wenige Meter entfernt mitansehen, wie Kilde lange Zeit ärztlich behandelt und transportfähig gemacht werden musste. Der Rettungshubschrauber seilte zusätzliches Personal ab.


Aktuell gibt es noch keine offizielle Meldung zu Kildes Gesundheitszustand. Ersten Informationen zufolge war Kilde zwar ansprechbar, erlitt bei seinem Sturz jedoch einen offenen Bruch im rechten Unterschenkel. Seine Saison ist somit vorzeitig beendet.

„Odi“ wie von einem anderen Stern

Nach der knapp halbstündigen Unterbrechung war die Rennentscheidung de facto gefallen. Keiner der folgenden Starter konnte Marco Odermatt gefährlich werden. Dieser hatte eine wahre Fabel-Fahrt auf den Schweizer Schnee gezaubert. Einzig Super-G-Sieger vom Vortag, Cyprien Sarrazin, kam ihnm als Zweitplatzierter mit 59 Hundertstel Abstand ansatzweise nahe. Der Dritte hatte bereits sage und schreibe 1,92 Sekunden Rückstand – und das war Dominik Paris.

Dominik Paris bei seiner Lauberhorn-Abfahrt am Samstag. © ANSA / JEAN-CHRISTOPHE BOTT


Das 34 Jahre alte Kraftpaket aus St. Walburg im Ultental schien nach einer leicht verpatzten Einfahrt ins Kernen-S bereits geschlagen, doch in der Folge nahm er rasch wieder Geschwindigkeit auf und sicherte sich im Schatten von Odermatt und Sarrazin noch den dritten Rang. Es ist seine 45. Podiumsplatzierung beim 255. Weltcupeinsatz.
„Da geht es einem nicht gut, wenn man so etwas sieht.“ Dominik Paris

Richtig über seine Fahrt freuen konnte sich Paris zunächst jedoch nicht. Er war in Gedanken bei Kilde. „Wir fahren seit zehn Jahren gemeinsam Rennen, wir sind gute Freunde. Da geht es einem nicht gut, wenn man so etwas sieht“, sagte der Ultner dem TV-Sender ORF.

Mit dem zehntplatzierten Mattia Casse fuhr ein weiterer Azzurro in die Top Ten. Nicht ansatzweise so gut lief es für den formstarken Florian Schieder. Der Kastelruther rutschte über die Minschkante und konnte nur mit allerhöchstem Körpereinsatz einen Sturz verhindern. Daraufhin war für ihn Schluss. Der nach seinem Bormio-Sturz noch leicht angeschlagene Christof Innerhofer bot eine solide Fahrt, verpasste mit einem Rückstand von 4,31 Sekunden aber die Top-15.




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