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Lässt die Korken knallen: Bryce Bennett hat in Gröden seinen 2. Weltcupsieg gefeiert. © APA/afp / TIZIANA FABI

Gröden-Liebhaber Bennett: „Ich verzichte sogar auf das Einfahren“

Die Saslong ist immer für eine Überraschung gut. So auch am Donnerstag, als Bryce Bennett dem favorisierten Aleksander Aamodt Kilde auf den letzten Drücker den Sieg wegschnappte. Was die Protagonisten nach dem ersten von drei Gröden-Rennen zu sagen hatten, lesen Sie hier.

Bryce Bennett (USA – 1. Platz): „In der letzten Saison lief bei mir leider gar nichts zusammen. Da ich unbedingt wieder an die Weltspitze zurückkehren wollte, habe ich im Sommer umso härter gearbeitet. Die gute Vorbereitung hat mir eine Menge Selbstvertrauen gegeben. In Gröden gefällt es mir ohnehin ausgezeichnet – das ist nicht erst seit meinem Sieg von vor zwei Jahren so. Hier inmitten der Dolomiten fühle ich mich mental sogar so wohl, dass ich sogar auf das Einfahren verzichten kann. Auch heute stand das bei mir nicht an der Tagesordnung.“


Aleksander Aamodt Kilde (NOR – 2. Platz): „Heute war ich leider nicht gut genug. Schon auf der Piste hatte ich nicht das beste Gefühl und war der Meinung, dass ich schneller hätte sein können. Schade, dass es nicht ganz zum Sieg gereicht hat – die knappen Abstände gehören aber zum Skisport dazu und ich kann auch mit dem zweiten Platz sehr gut leben. Die Piste dürfte sich von Tag zu Tag verbessern, sodass wir hier sicher noch zwei tolle Rennen erleben werden. Der enge Zweikampf mit Marco Odermatt ist eine super Sache: Es macht mir sehr viel Spaß und pusht mich enorm, mich auf diesem Niveau mit ihm zu duellieren.“

Marco Odermatt (SUI – 3. Platz): „Ich bin sehr zufrieden mit dem heutigen Tag. Nach den vielen Absagen der letzten Wochen wusste ich nicht so recht, wo ich im Speed-Bereich stehe. Daher ist es umso schöner, gleich beim ersten Rennen auf dem Podest zu stehen. Meine Fahrt war insgesamt recht ordentlich. Ich habe sicherlich an manchen Stellen, beispielsweise bei der Ciaslat-Ausfahrt, ein paar Hundertstel liegen gelassen – dennoch kann ich mit meiner Leistung ganz gut leben. Auch wenn ich weiterhin auf meinen ersten Sieg in der Abfahrt warten muss, trauere ich dem Sieg hier nicht nach. Schon morgen geht es mit dem nächsten Rennen weiter.“

Nicht ganz zufrieden, aber zuversichtlich: Dominik Paris. © TEYSSOT / Pierre Teyssot

Dominik Paris (ITA/Ulten – 11. Platz): „Mittlerweile komme ich seit 15 Jahren nach Gröden und finde immer dieselbe Piste vor. Was in diesem Jahr allerdings anders ist, ist der Schnee: Es gibt nämlich eine Menge Naturschnee und das kommt meiner Fahrweise eher entgegen. Auf die heutige Leistung kann ich sicher aufbauen. Zwar bin ich noch nicht in der Verfassung, die ich gerne hätte – allerdings weiß ich nun zumindest, dass nur noch an kleinen Stellschrauben gedreht werden muss, um ganz an die Spitze zu gelangen.“

Mattia Casse (ITA – 12. Platz): „Leider habe ich in der Ciaslat-Ausfahrt einen kleinen Fehler gemacht, den ich teuer bezahlen musste. Ich hatte zwar das Gefühl, die richtige Linie gewählt zu haben, aber da lag ich wohl falsch. Bei einer derart kurzen Abfahrt bezahlt man für jeden noch so kleinen Fehler, damit muss ich jetzt zurechtkommen. Alles in allem sehe ich das Glas heute aber eher halb voll als halb leer. Heuer bin ich erstmals in der Top-Gruppe gestartet, daher war es in erster Linie wichtig, ein ordentliches Ergebnis einzufahren. Jetzt gilt es, von Rennen zu Rennen zu schauen und weiterhin konstante Resultate zu erzielen.“

„Ich weiß, dass nicht mehr viele an mich glauben, aber das versuche ich auszublenden.“ Christof Innerhofer


Christof Innerhofer (ITA/Gais – 12. Platz): „Als ich im Ziel abgeschwungen bin und auf die Anzeigetafel geschaut habe, war ich ehrlichgesagt überrascht. Das Ergebnis ist eine große Erleichterung für mich persönlich und ich bin wirklich happy, dass es gleich im ersten Rennen der Saison so gut gelaufen ist. Nach dem durchwachsenen Training habe ich Setup gewechselt und hatte heute gleich am Morgen beim Einfahren ein gutes Gefühl. Ich habe nach wie vor großen Spaß am Skisport und trainiere sehr gerne. Ich weiß, dass nicht mehr viele an mich glauben, aber das versuche ich so gut als möglich auszublenden. Mittlerweile mache ich mir keinen allzu großen Druck mehr und bestreite die Rennen in erster Linie für mich selbst. Das war im letzten Winter noch anders und damals lief das Allermeiste schief.“

Christof Innerhofer freut sich über sein Resultat in der ersten Gröden-Abfahrt. © Felice Calabro' / Felice Calabro'

Florian Schieder (ITA/Kastelruth – 15. Platz): „Meine Fahrt war nicht fehlerlos und auf verkürzter Strecke kommt einem jeder Fehler teuer zu stehen. Insgesamt gehe ich aber mit einem guten Gefühl in die beiden anstehenden Rennen und bin zuversichtlich, dass dort ein ansprechendes Ergebnis möglich ist.“

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