
Marcel Hirscher plant sein Comeback im Weltcup. © ANSA / JEAN-CHRISTOPHE BOTT
Hirscher lässt tief blicken: „Das war nie der Plan“
Marcel Hirscher feilt an seinem Comeback auf die eisigen Pisten des Weltcups. Nach seinem Kreuzbandriss will der achtmalige Gesamtweltcupsieger bestimmte Fehler nicht mehr wiederholen.
01. Juli 2025
Von: nie
Die Wildcard, welche es Hirscher wie auch Lindsey Vonn erlaubt hatte, trotz jahrelanger Abwesenheit wieder im Weltcup zu starten, sei laut dem Österreicher Fluch und Segen zugleich gewesen. „Diese Wildcard hat mir eigentlich ein Haxl gelegt“, wurde Hirscher von der Kronen Zeitung zitiert. Eine Rückkehr in den Weltcup sei so nie vorgesehen gewesen, die neue Hintertür für ehemalige Top-Athleten hätte aber alles auf den Kopf gestellt. „Das war nie der Plan. Ich war sicherlich nicht so bereit, wie ich es gerne gewesen wäre“, so Hirscher. „Aber auf einmal hat sich das Radl so schnell zu drehen angefangen und ich bin nicht mehr hinterhergekommen.“
In der vergangenen Saison bestritt Hirscher den Riesenslalom zum Auftakt in Sölden (23.), seine Einsätze im Slalom von Gurgl (46.) und Levi (DNF1) waren weniger von Erfolg gekrönt. Dann folgte der Kreuzbandriss. „Ich werde mich nie wieder stressen lassen von einer Wildcard. Ich fahre das Rennen, wenn ich glaube, dass ich bereit bin“, zog der 36-Jährige sein persönliches Fazit aus dieser Erfahrung.
Hirscher: Doppeltes Glück im Unglück
Immerhin: Hirscher darf seine übrig gebliebenen 17 Wildcards in die kommende Saison mitnehmen und damit weiterhin mit Startnummer 31 ins Rennen gehen. Zum doppelten Glück im Unglück verhilft ihm schließlich der Umstand, dass es sich bei seiner Verletzung „nur“ um einen isolierten Kreuzbandriss handelte. „Ich habe nie Schmerzen gehabt, von dem her sind die Vorzeichen gut. Aber wir werden sehen, was schlussendlich herauskommt“, meinte der zweimalige Olympiasieger.Marcel Hirscher will zurück auf die Piste. © ANSA / ANNA SZILAGYI
Die Olympischen Spiele 2026 in Mailand und Cortina d'Ampezzo seien für den siebenmaligen Weltmeister aber kein besonderes Ziel. Das Phänomen Olympia sei unvergleichlich, „aber manchmal denkt man sich, eine Ski-WM hat für mich immer mehr Wertschätzung gegenüber den Athleten gehabt. Olympische Spiele sind schon sehr komplex“, merkte er an. So legt Hirscher seinen Fokus zunächst einmal auf den Weltcup, in Slalom und Riesenslalom will er sich wieder beweisen. „Ich brauche sie irgendwie gegenseitig“, erläuterte er. „Wünschen würde ich mir natürlich, dass ich alle Rennen fahren kann, das Maximum mitnehmen kann aus dieser Saison.“ Einem Hirscher wäre das allemal zuzutrauen – solange das Knie hält.
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