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Federica Brignone leistete sich einen Patzer zu viel. © ANSA / GIAN EHRENZELLER

„Ich bin sehr verärgert“: Freud und Leid in St. Moritz

Sofia Goggia und Federica Brignone sind die Aushängeschilder des italienischen Skisports – und mit 23 Weltcupsiegen die nationalen Rekordhalterinnen. Nach dem Super-G in St. Moritz hätte die Gemütslage beim Duo nicht anders sein können.

Mit den Rängen 10, 9 und 7 in den Riesentorläufen von Mont-Tremblant und Killington hatte Goggia gezeigt, dass sie eine exzellente technische Basis besitzt. Dennoch wurde sie in St. Moritz nicht zum engsten Favoritenkreis gezählt, was wohl damit zusammenhing, dass sie letztmals vor knapp zwei Jahren ein Super-G gewann. Als ob es diese Durststrecke nie gegeben hätte, fuhr die Italienerin wie auf Schienen zu ihrem 23. Weltcupsieg. Damit schloss sie erneut zu Brignone auf, die erst in der letzten Woche mit dem Doppelsieg in Mont-Tremblant die Spitze erobert hatte.


„Der Super-G in St. Moritz ist – auch bei perfekten Bedingungen – nie einfach“, sagte Goggia nach ihrem haushohen Sieg. „Ich bin wie immer etwas langsam gestartet, habe im Mittelteil dann aber den Unterschied gemacht.“ Sie habe gespürt, dass sie schnell war, hätte aber nicht gedacht, dass mit einem Vorsprung von fast einer Sekunde gewinne – zumal sie kein gutes Gefühl gehabt habe. „Dass ich verstärkt Riesenslalom fahre, war eine bewusste Entscheidung, da ich eine solidere technische Basis brauche“, erzählt Goggia über ihre Herangehensweise.

Eine Machtdemonstration

Während die Bergamaskin im ersten Speed-Rennen der Saison ein klares Statement setzte, gab Brignone eine mögliche Podestplatzierung mit einem Patzer kurz vor dem Ziel aus der Hand. „Ich sehr verärgert“, betonte die 33-Jährige. „Heute hätte ich das Rennen nicht gewinnen können, aber ein Rang unter den Top-3 wäre drin gewesen. Beim letzten Sprung habe ich die falsche Linie gewählt und musste stark korrigieren. Ich will so gut Ski fahren, wie ich es drauf habe. Das ist mir heute nicht gelungen. Ich weiß, dass ich es viel besser kann. Und deshalb bin ich nicht zufrieden.“

War vom Vorsprung überrascht: Sofia Goggia © ANSA / GIAN EHRENZELLER


„Der Grundspeed passt“, sagte hingegen die Zweitplatzierte, Cornelia Hütter: „Jetzt heißt es, nicht lockerlassen. Ich war heute wirklich nervös. Die 'Pumpn' ist mir schön gegangen. Wir haben so lange hingearbeitet, echt viel trainiert und alles darangesetzt, dass wir performen“, betonte die Österreicherin. „Es ist echt schön, dass es mir so gelungen ist. Ich habe das Renngefühl schon vermisst.“ Lara Gut-Behrami, die das Podest komplettierte, meinte hingegen: „Ich bin glücklich, dass es für einen Podestplatz reicht, aber mit meiner Fahrt bin ich nicht zufrieden.“

Fest steht: In der aktuellen Form ist Goggia auch am Samstag in der Abfahrt die große Gejagte (10.30 Uhr). Dann wollen auch die Südtirolerinnen um Nadia und Nicol Delago Wiedergutmachung betreiben, nachdem sie im Super-G außerhalb der Punkteränge landeten.

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