
Auch Lindsey Vonn kämpfte mit den Tränen. © ANSA / CLAUDIO THOMA
„Ich habe meinen Papa noch nie so weinen gehört“
Nach ihrem sensationellen Sieg in der Abfahrt von St. Moritz gab es bei Ski-Königin Lindsey Vonn die ganz großen Emotionen. Aber nicht nur bei ihr.
12. Dezember 2025
Von: det
Mit dieser Leistung hat Lindsey Vonn nicht nur die Ski-, sondern die gesamte Sportwelt beeindruckt. Im Alter von 41 Jahren und mit einer Teilprothese im Knie deklassierte die US-Amerikanerin am Freitag die Konkurrenz und schnappte sich in St. Moritz in der ersten Saison-Abfahrt den Sieg – mit einer Sekunde Vorsprung, wohlbemerkt.
Nach ihrer Ankunft im Ziel war Vonn völlig aus dem Häuschen – doch nicht nur sie. Wie die nun 83-fache Weltcupsiegerin im Interview mit dem SRF erklärt, wurde ihr Papa zu Hause vor dem Fernseher von den Gefühlen völlig übermannt. „Ich habe mit meinem Vater am Handy geredet, er hat so sehr geweint, wie ich ihn noch nie in meinem Leben gehört habe. Er hat mich, wie mein ganzes Team, unterstützt. Jetzt hat sich die harte Arbeit ausgezahlt“, so Vonn, die bei der Siegerehrung selbst mit den Tränen kämpfte.
Lindsey Vonn freut sich über ihren Sensationssieg. © APA/afp / FABRICE COFFRINI
Doch was war der Schlüssel zum Erfolg? Immerhin fuhr die 41-Jährige ihre Gegnerinnen in Grund und Boden. So hatte Sofia Goggia (Platz 4) fast anderthalb Sekunden Rückstand. „Ich wusste im Sommer, dass ich gut drauf bin. Ich habe mein Equipment endlich geregelt. Jetzt kann ich so fahren, wie ich möchte – ohne Schmerzen, ohne Probleme, mein Kopf ist frei. Das macht mich sehr happy“, sagt die Ski-Königin.
„Mein Ziel liegt im Februar.“ Lindsey Vonn
Ihr erster Weltcupsieg seit 2018 (und somit der erste nach ihrem Renncomeback im Dezember 2024) ist für Vonn ein absolutes Highlight, aber dennoch nur ein Schritt auf dem Weg zum großen Ziel – die Olympischen Spiele im Februar. „Mein Ziel liegt auf Februar, deshalb muss ich meine Energie sparen, um gut in Form zu bleiben. Es gab so viele Verletzungen in letzter Zeit, ich muss vorsichtig sein. Aber ich habe nicht das Gefühl, auf der heutigen Fahrt Risiko genommen zu haben. Das ist ein gutes Gefühl.“
Lindsey Vonn und ihr Coach Aksel Lund Svindal. © APA/afp / FABRICE COFFRINI
Der Konkurrenz dürfte Vonn jedenfalls einen ordentlichen Schrecken eingejagt haben, immerhin katapultiert sie sich mit so einer Leistung automatisch in eine Favoritenrolle bei Olympia. Dort Gold zu holen, ist der große Traum der US-Amerikanerin, die ihre Karriere eigentlich schon 2019 beendet hatte, fünf Jahre später aber zurückkam. Am Samstag steht ab 10.45 Uhr die nächste Abfahrt in St. Moritz an. Auch dort wird Vonn nun die große Favoritin sein.
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