„Ich wünschte, ich wäre ohnmächtig gewesen“

Die 22-Jährige war beim Super-G am San-Pellegrino-Pass schwer zu Sturz gekommen. Weil sich die Bindung nicht geöffnet hat, brach sich das große Ski-Talent ein Bein – ein brutaler Anblick, da der verformte Knochen im TV zu sehen war. Auch das Knie wurde in Mitleidenschaft gezogen.

Dieser Sturz ereignete sich Ende Februar. Schon damals sagte Vickhoff Lie, dass sie diese Schmerzen nicht ihrem schlimmsten Feind wünschen würde. Auch heute, vier Monate nach dem Sturz, ist bei weitem nicht alles in Ordnung. Die 22-Jährige hat immer noch Schmerzen und kann nicht problemlos gehen. Glücklich sei sie, dass sie im Alltag nicht mehr auf die Hilfe der Eltern angewiesen sei. An eine Rückkehr zu ihrem Sport ist aber noch nicht zu denken. Ein traumatisches Erlebnis &bdquo;Es war ein traumatisches Erlebnis mit vielen Rückschlägen. Mittlerweile gibt es aber wieder kleine Aufschwünge. Ich muss akzeptieren, dass ich ziemlich weit unten bin und mit kleinen Schritten, die ich früher als selbstverständlich angesehen habe, zufrieden sein muss“, so Vickhoff Lie.

Kam schwer zu Sturz: Kajsa Vickhoff Lie. © ANSA / ANDREA SOLERO

Nach diesem Sturz musste die Norwegerin mehrmals operiert werden. &bdquo;Ich hatte ein gebrochenes Bein, dazu noch eine komplizierte Knieverletzung. Das Knie funktioniert mittlerweile wieder sehr gut, es ist mehr das Bein, mit dem ich zu kämpfen habe“, so die Junioren-Weltmeisterin von 2018, die als eine der Top-Stars für die Zukunft gilt. Dieses Potenzial hat sie in der vergangenen Saison schon mit einem zweiten Platz im Weltcup angedeutet. Schwierigkeiten bei der Erstversorgung An den Sturz am San-Pellegrino-Pass hat sie – verständlicherweise – grausame Erinnerungen. &bdquo;Ich erinnere mich an alles. Nach dem Sturz fühlte es sich an, als wären zwei Stunden vergangen, bis ich Hilfe bekam. Ich wünschte, ich wäre ohnmächtig gewesen, weil es so weh tat. Ich war klar im Kopf und habe versucht, Anweisungen zu geben, aber es war schwierig, weil die Helfer nicht dieselbe Sprache beherrschten“, sagt sie. &bdquo;Olympia 2022? Ich bin zuversichtlich.“ Kajsa Vickhoff Lie &bdquo;Ich habe zwar Schmerzmittel bekommen, aber die Wirkung nicht gespürt. Als ich zum Zielgebiet abtransportiert wurde, packte ich Ragnhild (Mowinckel) und sagte: 'Sie müssen mir noch mehr Schmerzmittel geben. Ich kann nicht mehr.'“ Und weiter: &bdquo;Ich erinnere mich, dass ich im Krankenhaus in Italien war und versuchte, meinen Fuß zu heben. Dann sah ich, dass das Bein still im Bett lag, während sich das Knie bewegte. Da merkte ich, dass es ziemlich kaputt war.“

Auch jetzt, vier Monate nach dem Sturz, hat Vickhoff Lie noch mit den Folgen des Sturzes zu kämpfen. Trotzdem steckt sich die Norwegerin schon hohe Ziele, nämlich die Teilnahme an den Olympischen Spielen 2022. &bdquo;Ich bin zuversichtlich, was das betrifft“, sagt sie, betont aber gleichzeitig: &bdquo;Wenn ich zu früh zurückkomme, wird es mich für den Rest meines Lebens verfolgen. Ich möchte es also ruhig angehen lassen.“ Bleibt zu hoffen, dass Kajsa Vickhoff Lie nach diesem fürchterlichen Sturz wieder zu alter Stärke zurückfindet.

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„Ich wünschte, ich wäre ohnmächtig gewesen“

Der Ski-Sport hält leider nicht immer nur schöne Szenen parat. Manchmal kommt es auch zu hässlichen Momenten – wie beispielsweise bei der Norwegerin Kajsa Vickhoff Lie.

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