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Schwedisches Ski-Ass durchlebt keine einfachen Zeiten.

Im Stich gelassen: Gebeutelte Ski-Dame ist stinksauer

Mit ihrem Schicksal berührte Lisa Hörnblad die gesamte Ski-Welt. Doch nun machen der Schwedin andere Widrigkeiten zu schaffen. In einem Interview platzte ihr der Kragen.

Es ist eigentlich ein kleines Wunder, dass Lisa Hörnblad überhaupt noch Skifahren kann. Bei dem, was die Schwedin in den letzten Jahren alles durchgemacht hat. Das tragische Verletzungspech erreichte im Dezember 2022 den Höhepunkt bzw. Tiefpunkt, wie man es nennen will. „Ich dachte, sie müssen mir mein Bein amputieren“, sagte die 27-Jährige damals. Eine der vielen Knie-Operationen hatte eine Blutvergiftung ausgelöst und Hörnblad spürte den „schlimmsten Schmerz ihres Lebens.“


Aufgeben war für die 32-malige Weltcupstarterin dennoch nie eine Option – auch nicht, als es im Frühjahr mehrere Rückschläge gab, als sie wieder auf die Piste zurückkehrte. Zuletzt machte Hörnblad gute Fortschritte und konnte regelmäßig trainieren. Und dennoch muss sie sich nun mit Widrigkeiten auseinandersetzen, die jedoch ausnahmsweise nicht mit ihrem Körper zusammenhängen.

Kein Trainer, kein Plan

In einem Interview mit svt.se beklagt Hörnblad die fehlende Unterstützung des Verbandes. Die Saison steht unmittelbar bevor, doch die WM- und Olympiateilnehmerin hat noch keinen Trainer und Betreuer. Das Problem: Hörnblad ist die einzige konkurrenzfähige Speed-Spezialistin der Schwedinnen. Bei den Männern gibt es eine ähnliche Situation, da ist Felix Monsen der einzige Abfahrer. Er trainiert seit dieser Saison jedoch mit den Norwegern. „Ich finde es frustrierend und unfair, dass es für manche einen klaren Plan gibt, während andere wie ich nichts bekommen“, so Hörnblad. „Es ist inakzeptabel, dass es so große Unterschiede gibt.“

Lisa Hörnblad will auf die Ski-Bühne zurück. © AFP / FRANCOIS XAVIER MARIT


Die Steh-Auf-Frau stand in dieser Vorbereitung noch nie auf Abfahrtsskiern, sie absolvierte die Trainings nämlich ausschließlich mit den Technikerinnen. „Der Verband hat ständig versucht, meine Hoffnung aufrechtzuerhalten. Sie sagten, sie arbeiten an einer Lösung, aber es kam keine“, so Hörnblad, die von einer mental schwierigen Situation spricht.

Nationalmannschafts-Chef Lars Melin wehrt sich: „Sie war den ganzen Herbst mit den Technikerinnen, jetzt werden wir sehen, wie ihr Knie auf etwas härteres Fahren reagiert. Wir möchten, dass ihr Knie in Form kommt, bevor wir einen Plan erstellen.“

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