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Kronplatz-Königin Lara Gut-Behrami. © APA/afp / TIZIANA FABI

Die Kronplatz-Königin freut sich auf ein kurioses Geschenk

Der Riesentorlauf in St. Vigil war auch in diesem Jahr ein Spektakel. Am Ende setzte sich mit Lara Gut-Behrami die aktuell überragende Skirennläuferin durch. Sie freut sich nun auf ein Geschenk, das für viele gar keines ist.

Aus St. Vigil

Von:
Thomas Debelyak

Am Dienstag war die Erta der Nabel der Skiwelt. Die Riesentorlauf-Piste in St. Vigil präsentierte sich in einem malerischen Zustand, die vielen Fans machten den Weltcup zur Party. Nicht weniger als 9.000 Zuschauer fanden an einem ganz normalen Werktag den Weg nach St. Vigil, wo dieses besondere Ski-Rennen über die Bühne ging.


Und doch: Ein großes Thema waren auch am Dienstag die vielen Opfer, die der Ski-Zirkus in den vergangenen Tagen gefordert hat. Mit Mikaela Shiffrin (Knie-Blessur), Petra Vlhova und Valerie Grenier (beide Kreuzbandriss) fehlten drei große Namen, die allesamt Siegchancen gehabt hätte. Eine, die immer abliefert, ist Lara Gut-Behrami, die das Rennen schlicht und einfach dominierte und mit Respektvorsprung zum Sieg gefahren ist. Plötzlich ist für die Schweizerin auch der Gesamtweltcup wieder ein ernsthaftes Thema.

Gut-Behrami fuhr in einer eigenen Liga. © ANSA / ANDREA SOLERO


Deshalb ist es auch ein klein wenig paradox, wenn die Tessinerin nach ihrem 42. Weltcupsieg sagte: „Dass in dieser Woche kein Rennen mehr stattfindet, ist für mich ein Geschenk.“ Hintergrund der Aussagen: Das Speed-Double in Garmisch-Partenkirchen, das am Wochenende hätten stattfinden sollen, wurde aufgrund von Schneemangel abgesagt. Dadurch kann Allrounderin Gut-Behrami (sie fährt Abfahrt, Super-G und Riesentorlauf) durchatmen. „Für mich ist es ehrlich gesagt schwer, Rennen auszulassen. Oft ist der Hunger zu groß, man will jeden Tag Rennen bestreiten. Das ist natürlich eine Belastung – und die Verletzung lauert hinter jeder Ecke, wie man gesehen hat. Deshalb ist es gut, dass jetzt diese Pause kommt.“

Der Befreiungsschlag der Sofia Goggia

Neben Gut-Behrami standen mit Alice Robinson und Sara Hector gleich zwei Athletinnen zeitgleich als Zweite auf dem Podest. Doch zu den Siegerinnen durfte sich am Dienstag auch Sofia Goggia zählen. Die Abfahrts-Königin holte ausgerechnet auf der Erta ihr bestes Riesentorlauf-Ergebnis seit sechs Jahren, sprich Rang 5.

Sofia Goggia ließ den Zielraum in St. Vigil beben. © APA/afp / TIZIANA FABI


„Als ich es Grün aufleuchten sah, habe ich gemerkt, dass es ein großartiger zweiter Lauf war. Das war für mich auch eine Befreiung. In dieser Disziplin läuft bei mir seit drei Jahren nicht mehr viel zusammen, deshalb muss ich meinem Trainer Luca Agazzi danken, der mich an die Hand genommen hat. Ich bin wirklich froh, dass ich endlich an die Leistung vergangener Tage anknüpfen konnte“, sagt Goggia. Im Riesentorlauf war die Bergamaskin früher stark unterwegs gewesen und fuhr schon fünf Mal auf das Podest. Für die Top 3 sollte es an diesem Dienstag zwar nicht reichen, doch ein Befreiungsschlag war es allemal.

Das nächste Damen-Rennen steigt in anderthalb Wochen: Am 10. Februar geht in Soldeu der Riesentorlauf über die Bühne, tags darauf kommt es zum Slalom.

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